Ob besonders düster, brutal oder einfach mit einer genialen Idee: Horrorfilme haben das Potential einen noch sehr lange nach dem Abspann zu beschäftigen. Darum haben wir uns einmal vier Streifen rausgesucht, die einen so schnell nicht wieder loslassen und die zufälligerweise alle gerade auf Netflix verfügbar sind. Viel Spaß!
Auslöschung
Ein Science-Fiction-Horrorfilm sondergleichen: Als sich nach einem mysteriösen Vorfall eine Art Schimmer über ein Stück Land legt, muss die US-amerikanische Regierung das Gebiet abriegeln. Umso schlimmer wird es, als Forscher nicht aus dem betroffenen Bereich zurückkehren. Also macht sich ein Team von fünf Wissenschaftlerinnen, eine gespielt von Natalie Portman, auf den Weg, um die Vorgänge zu untersuchen.
Was sich anhört wie ein 80er-B-Movie, ist ein cleverer, wissenschaftlich fundierter Thriller, der sich nachvollziehbar aber abgedreht steigert. Wer die letzten zehn Minuten einmal gesehen hat, wird sie nicht mehr vergessen.
Ich seh Ich seh
Mal was Deutschsprachiges? Sehr gern! Die Österreicher Veronika Franz und Severin Fiala haben mit "Ich seh Ich seh" gezeigt, dass es keine Special-Effects braucht, um einen atemberaubenden Horrorfilm zu inszenieren.
Als die Mutter der Zwillinge Elias und Lukas nach einer Gesichtsoperation in das gemeinsame stattliche Haus am See zurückkehrt, glauben die Brüder, dass etwas mit ihr nicht stimmt. Schnell entwickelt sich der Verdacht der Kinder: Ist es vielleicht gar nicht die eigene Mutter unter den ganzen Verbänden? Die Wahrheit lässt einen nach dem Film kaum schlafen.
mother!
Ein bekannter Autor und seine Frau leben einem abgeschiedenen Haus irgendwo auf einer sehr großen Lichtung in einem Wald. Als plötzlich ein fremdes Ehepaar vor der Tür steht und der Mann die beiden hereinbittet, ist seine Frau zunächst nicht begeistert, aber lässt es geschehen. Als aber plötzlich unkontrolliert immer mehr Fremde in das Haus kommen und es sich gemütlich machen, ist der Ärger nicht weit. Zwar kann die Frau das Schlimmste zunächst abwenden, dabei bleibt es allerdings nicht – vorsichtig gesagt.
Das Schönste an "mother!" mit Javier Bardem und Jennifer Lawrence ist, dass kein Zuschauer vorhersagen kann, was als nächstes passieren wird. Die Ereignisse entwickeln sich nicht wie in einem klassischen Horrorfilm, aber ein Albtraum bleibt das Ganze bis zum Schluss.
The Invitation
Wie nett! Wir sind auf eine Dinner-Party in den Hollywood Hills eingeladen. Einziges Problem: Der eingeladene Will wird mit seiner neuen Freundin Kira ins Haus seiner Ex-Freundin Eden kommen. Die beiden ließen sich scheiden, weil sie den Verlust ihres gemeinsamen Sohnes nicht verkraftet hatten. Das macht die Stimmung beim Essen schon so recht angespannt. Als dann noch der Guru-ähnliche neue Freund von Eden eine Ansprache hält, wird es schnell immer merkwürdiger.
"The Invitation" ist von vorne bis hinten eine Achterbahnfahrt, die Stimmung so gespannt, dass man selbst fast platzt und das Ende sieht niemand kommen – Horrorfilme waren selten besser.