Netflix-Nutzer mussten sich ab dem 1. März ziemlich wundern: Zum ersten Mal in der Geschichte des Streamingdienstes verschwanden eine ganze Reihe von Originals, vom Dienst selbst produzierte Serien, weltweit. Dabei ging es nicht um Zensur wie in einem anderen, kürzlich bekannt gewordenen Fall, sondern um sechs Serien, die aus anderen Gründen Netflix verlassen mussten.

"The Defenders" kämpfen jetzt bei Disney+

Übereinstimmend berichteten mehrere Portale, das am 28. Februar 2022 sechs Serien den Streamingdienst verlassen mussten: "Daredevil", "Jessica Jones", "Luke Cage", "The Punisher", "Iron Fist" und "The Defenders". Was fällt auf? Genau! Alle Serien drehen sich um das Marvel-Universum und ihre gleichnamigen Superhelden. Aber wieso tummeln sich diese Serien überhaupt bei Netflix und nicht bei Disney+ – dem offiziellen Zuhause von sämtlichen Marvel-Inhalten? 2015 ging "Marvel's Daredevil" bei Netflix an den Start, zuvor hatte der Streamingdienst die Rechte an sechs Serien aus dem Comicuniversum von Marvel gekauft, das damals schon Disney gehörte. Offenbar gab es damals entweder noch keine Pläne für einen eigenen Streamingdienst oder das Angebot war für Disney zu gut. Netflix produzierte jedenfalls fleißig Staffeln für die Superhelden bis 2018 Disney die Serien stoppte – offenbar wurden die Rechte an den Marvel-Inhalten nicht verlängert, wie das Forbes-Magazin berichtete.

Nachdem seit Jahren keine neuen Staffeln mehr produziert worden sind, verlor Netflix jetzt die kompletten Rechte an den Serien. Mittlerweile sind die Serien wieder zu sehen – bei Disney+. Damit sind seit dem 29. Juni nun fast alle MCU-Inhalte bei einem Anbieter konzentriert, der sowieso schon neue Serien wie "Loki", "WandaVision", "Hawkeye" und mehr produziert hat.