Manche Serien haben einfach nur Pech, so wie "Winning Time: Aufstieg der Lakers-Dynastie". Von Kritikern wurde sie gefeiert, bei den Zuschauern kam sie aber nie wirklich an. Deshalb jetzt die Konsequenz: "Winning Time" wird nach nur zwei Staffeln abgesetzt. Die Hiobsbotschaft wurde am Sonntag verkündet, als gerade die letzte Folge der zweiten Season beim US-Sender HBO ausgestrahlt wurde.
Showrunner Max Borenstein meldete sich direkt bei X (ehemals Twitter) zu Wort: "Nicht das Ende, das wir im Sinn hatten. Aber nichts als Dankbarkeit und Liebe", schrieb er. Auch Regisseurin Salli Richardson äußerte sich bei Instagram zum verfrühten Aus von "Winning Time": "Wenn man alles gegeben hat, kann man nichts bereuen. Ich hoffe, euch gefällt die letzte Folge von 'Winning Time'. Ich bin mir sicher, dass ich in Zukunft noch viele weitere Stunden im Fernsehen und hoffentlich viele Features machen werde. Aber ich kann sagen, dass ich zu diesem Zeitpunkt am stolzesten auf die Arbeit bin, die wir mit dieser meisterhaften Serie geleistet haben."
Darum geht's bei "Winning Time"
Der Titel "Winning Time: Aufstieg der Lakers-Dynastie" deutet bereits an, worum es in dieser Serie geht: nämlich um den eindrucksvollen Aufstieg der L. A. Lakers zu einem der erfolgreichsten Basketball-Teams aller Zeiten. Im Zentrum dieser Geschichte, die ihren Anfang im Jahr 1979 nimmt, steht Jerry Buss (John C. Reilly), ein Immobilienmogul in der Mitte einer Midlife-Krise, der sein Vermögen für Luxusautos und jüngere Frauen verprasst, obwohl es eigentlich seiner Ex-Frau zusteht. In einem Anflug von Größenwahn entscheidet er sich, seiner großen Liebe zum Basketballsport nachzugehen und erwirbt für 68 Millionen Dollar, die er eigentlich nicht hat, den angeschlagenen Basketballverein der Los Angeles Lakers.
Obwohl niemand an Buss glaubt, schafft er es dennoch, diesen verrückten Aufstieg zu realisieren. Das Team entwickelt sich zu einem Spitzenverein und einem milliardenschweren Basketball-Franchise. Doch zu jener Zeit mussten Buss und seine Spieler sich mit ihren zerbrechlichen Männeregos herumschlagen. Der Manager Jerry West (Jason Clarke), der unter Wutausbrüchen und Alkoholismus leidet, junge Trainer wie Paul Westhead (Jason Segel) und Pat Riley (Adrien Brody), die dem Druck des Erfolgs fast erliegen und sich in Streitereien verstricken, sowie der aufstrebende Athlet Earvin "Magic" Johnson (Quincy Isaiah), der seine sportlichen Erfolge in exklusiven Etablissements in Las Vegas feiert, und der erfahrene Basketballer Kareem Abdul-Jabbar (Solomon Hughes), der den Lakers beitritt, aber am Rassismus innerhalb der Branche zerbricht.
Jetzt ist es aber mit der Serie "Winning Time", die auf dem Buch "Showtime: Magic, Kareem, Riley, and the Los Angeles Lakers Dynasty of the 1980s" basiert, vorbei. Das Aus hat sich aber schon abgezeichnet. So hat Jeff Pearlman, Autor der Vorlage, Mitte August bei X geschrieben: "Ich sage euch, die Zukunft von 'Winning Time' steht auf dem Spiel. Die Streiks sind lähmend. Bitte helft dabei, die Nachricht zu verbreiten. Staffel 2 ist großartig." Geholfen hat der Aufruf offensichtlich aber leider nicht...
"Winning Time: Aufstieg der Laker-Dynasty" ist im Abo von WOW enthalten.