Michael Landon war nicht nur der Star der Serie "Unsere kleine Farm". Als Produzent hatte er auch hinter den Kulissen Entscheidungsgewalt über sämtliche Themen – von Besetzung bis Bezahlung. So war es allgemein bekannt, dass Landon großen Wert darauflegte, noch unbekannte Schauspieler zu casten. Dafür hatte er offenbar mehrere Gründe.
"Unsere kleine Farm" – Landon hatte seine Gründe
Wie Karen Grassle, die die Mutter Caroline Ingalls verkörperte, in ihren Memoiren "Bright Lights, Prairie Dust" schreibt, zielte Landon bewusst auf unbekanntere Namen ab. Nur Theaterschauspieler und solche aus kleinen TV-Produktionen kamen für ihn infrage. Wichtig war für ihn zum einen, dass sie schlichtweg ihre Rolle perfekt ausfüllten. "Richard Bull war ein ungemein wichtiger Darsteller. Immer vollkommen vorbereitet, immer exzellent, ohne auch nur einen kurzen Moment der Reibung. Er besaß Werte wie Bescheidenheit und Demut, genau wie Mr. Oleson, den er darstellte. Er hat sich nie über andere gestellt."
Charlotte Stewart, die die Lehrerin Miss Beadle mimte, hingegen gab noch weitere Gründe an, unbekannte Darsteller zu besetzen. In ihrer Biografie "Little House in the Hollywood Hills: A Bad Girl's Guide to Becoming Miss Beadle, Mary X, and Me" schrieb sie: "Dieser Ansatz hatte mehrere Vorteile. Zum einen bekam Mike uns nach Hollywoodstandards ziemlich günstig. Selbst Kevin Hagen sagte mal öffentlich, sie hätten uns billig gekriegt." Hagen spielte damals den Dorfarzt Dr. Baker.
"Zum anderen hatte keiner von uns schon einen Ruf weg durch andere Serien oder Filme", fährt sie fort. "Für das Publikum war es daher einfacher, uns ausschließlich als eine Figur aus der Welt von Walnut Grove zu sehen. Man sieht zum Beispiel nicht Mr. Oleson und sagt: ‚Es ist hier ziemlich gut, aber er war großartig in ‚Mein Onkel vom Mars‘. Und schließlich, und ich will damit wirklich nicht sarkastisch klingen, stellte Mike so sicher, dass er der Star der Serie war."