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Two and a Half Men: Was die Stars der Serie heute machen

Sheen, Cryer, Jones: Two and a Half Men Stars heute
Charlie, Jake und Alan: Die "Two and a Half Men"-Stars haben heute kaum noch Kontakt Getty/Shutterstock/Montage

Von 2003 bis 2015 sorgte Chuck Lorres TV-Sitcom "Two and a Half Men" in 262 Episoden regelmäßig für Lacher. Unverwechselbar waren das ungleiche Brüderpaar Charlie und Alan Harper, sowie dessen Sohn Jake. Doch was ist aus den Stars der Serie heute geworden?

Jeder kennt sie, ob man nun will oder nicht: Die Harpers. Verkörpert durch Charlie Sheen, Jon Cryer als dessen Bruder "Alan" und Angus T. Jones als der verfressene und naiv-dümmliche Jake, haben die drei über Jahre ein Millionenpublikum vor den Fernseher gezogen. Zumindest bis zur neunten Staffel, denn dann wurde Sheen durch den jungen und dynamischen Ashton Kutcher alias Walden Schmidt ersetzt. Der plötzliche Serientod des Charlie Harper und der Neuzugang in der Serie konnte das deutsche Publikum nur über die ersten beiden Episoden der neuen Staffel zum Einschalten bewegen und Rekordquoten einfahren. Danach verloren immer mehr Zuschauer das Interesse an der "neuen" Serie. Zu sauber, zu glatt, zu langweilig erschien den Fans die Figur, die im Schatten des trinkenden, rauchenden und Frauen aufreißenden Charlie Harpers nie in voller Blüte aufgehen konnte. Ganze drei Staffeln wurden mit Kutcher in der Hauptrolle gedreht, dann war Schluss mit "Two and a Half Men". Doch wie kam es zu dem Ausscheiden von Charlie Sheen? Und was machen die Helden der Serie heute?

Charlie Sheen: Sex, Drogen, HIV

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Niemand anders konnte den Zigarre-qualmenden und Whisky-schlürfenden Weiberhelden besser darstellen als Charlie Sheen. Denn auch im Privaten war der US-Schauspieler ein ziemlicher Schwerenöter. Durch immer mehr Eskapaden und Skandale wurden die Serienmacher 2011 schließlich gezwungen, den "Playboy" aus der Serie zu schmeißen. Die Verkündung der HIV-Infektion Sheens im November 2015 schien dabei lediglich der Gipfel einer langjährigen von Drogenkonsum durchtränkten Karriere zu sein. Nach der 177. Episode von "Two and a Half Men" war Charlie Sheen dann wieder nur noch Charlie Sheen. Was die Wenigsten wissen und mehr als verwundert: Bereits 2016, also ein Jahr später, vermeldete Sheen gegenüber der Daily Mail, dass er nach der Teilnahme an einer klinischen Studie, bei dem das Präparat "PRO-140" mit Hilfe einer Spritze injiziert wird, frei von jeglichen HI-Viren im Blut sei. Doch beruflich blieb es ruhig.

Two and a Half Men und das Comeback des Charlie Harper

Neben "Scary Movie 5" und "Machete Kills" im Jahre 2013, drehte der Schauspieler 2017 noch die Komödie "Mad Families" und das World-Trade-Center-Drama "9/11". Haupteinnahmequelle war von 2012 bis 2014 mit hundert Episoden die TV-Sitcom "Anger Management" (z. dt. "Aggressionsbewältigung"), die quasi als direkte Antwort auf den Rauswurf durch "Two and a Half Men"-Showrunner Chuck Lorre zu verstehen ist.

Danach erschien er lediglich in kleinen Interviews und Reportagen. Ab dem 12.08.2019 wurde dann die Gerüchteküche um ein mögliches Comeback von "Two and a Half Men" mit dem Skandal-Schauspieler ordentlich angeheizt. Mit dabei: "Alarm für Cobra 11"-Schauspieler Pedro Lopez Martinez. Dieser soll den spanischen Halbbruder von Sheen mimen, den Charlie Harper nach seinem vorgetäuschten Tod in Europa aufgesucht hat. Martinez spielt dabei eine jüngere Version von Charlie, die dem "großen Bruder" in puncto Kleidungsstil, Alkoholkonsum und Bettgeschichten in Nichts nachsteht. Die Neuauflage würde dann quasi mit einem Charlie-Doppelpack daher kommen.

Bei der Film- und Seriendaten imdb.com wird Sheen mittlerweile als ausführende Produzent der Serie "Swag" gelistet. Was es damit auf sich hat, ist allerdings noch nicht bekannt.

Jake ist erwachsen geworden: Das neue Leben des Angus T. Jones

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Das Küken der Serie: Angus T. Jones. Der Jungschauspieler kehrte 2012 bzw. 2013 in Staffel 10 der Serie, die ihn weltbekannt gemacht hat, den Rücken und erschien lediglich 2015 in der finalen Episode noch einmal als Jake Harper. In einem knapp 15-minütigen Bekennungsvideo wettert der damals 19-jährige Serienstar ordentlich gegen die Sendung, beschimpft sie als "Dreck" und fordert die Fans sogar dazu auf, "Two and a Half Men" nicht mehr einzuschalten.

Der Teenager, der seinerzeit mit rund 300.000 US-Dollar pro Episode der bestbezahlte minderjährige Schauspieler im US-Fernsehen war, widmet sich daraufhin immer mehr seinem streng-christlichen Glauben. Er engagiert sich immer mehr in der "World Harvest Church Outreach" und beginnt ein Judaistik Studium an der Universität von Colorado. Dort lernt er Justin Combs kennen, der Sohn von Produzent und Rapper Sean Combs alias P. Diddy alias Puff Daddy. Gemeinsam gründen sie "Tonite", eine Firma für Digital Marketing und Eventproduktionen mit Sitz in Beverly Hills. Bis heute arbeitet er dort im Management und hat sich von seinem einst sehr harten religiösen Kurs wieder abgewandt, um selbstbestimmt leben zu können.

Jon Cryer: "So That Happened"

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Jon Cryer, der sich als ständiger Pleitegeier und pfennigfuchsender Schnorrer Alan Harper bei seinem Bruder Charlie eingenistet hat, war von Beginn bis zum Ende der Serie mit Ashton Kutcher ein ständiges Mitglied von "Two and a Half Men". Nach dem Serienende schrieb er seine Autobiographie mit dem Titel "So That Happened". Danach folgten kleinere Auftritten in Serien wie "Navy CIS" oder "The Ranch". 2019 spielte er in der Komödie "Big Time Adolescence" mit. Das größte Projekt seit dem Serienende stellt wohl seine Rolle als Lex Luthor in "Supergirl" dar, denn rein äußerlich ist von dem einstigen Spießercharakter, den er an der Seite von Charlie Sheen verkörpert hat, nicht mehr viel übrig. Mit Bart und Glatze mimt er den intelligenten Superman-Bösewicht.

Berta-Darstellerin Conchata Ferrell ist (fast) abgetaucht

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Um keinen derben Spruch verlegen und immer schlagkräftig genug, um Alan und Charlie verbal die Leviten zu lesen: Berta war ein fester Bestandteil des "Two and a Half Men"-Kults und über Jahre hinweg so etwas wie der heimliche Publikumsliebling. Auch für die Darstellerin Conchata Ferrell bedeutete die Zeit zwischen 2003 und 2015 ihren Karrierehöhepunkt. Die heute 77-Jährige versetzte sich freiwillig in den Ruhestand und war nur noch für kleinere Engagements und Kurzauftritte zu begeistern. So stand sie im Jahr 2016 für eine Episode "Grace and Frankie" vor der Kamera und machte ein Jahr später, 2017, bei der Netflix-Serie "The Ranch" für fünf Folgen mit. Dort traf sie erneut auf Ashton Kutcher, mit dem sie die letzten Jahre der "Two and a Half Men"-Zeit verbrachte.

Im Juni 2020 erlitt sie einen schweren Herzinfakt und erholt sich seither in einer Reha-Klinik.

Traumpaar: Holland Taylor und Sarah Paulson

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Viermal gab es die Emmy-Nominierung für die beste Nebendarstellerin in einer TV-Sitcom: Holland Taylor als diabolisch-gewiefte Mutter Evelyn Harper war in der Serie für die schauspielerischen Glanzpunkte zuständig. Doch wie bei so vielen Sitcom-Stars lief es auch für die heute 76-jährige Taylor alles andere als rosig nach dem Ende von "Two and a Half Men". Ein Gastauftritt in der Star-Trek-Parodie "The Orville" von Seth McFarlane im Jahr 2017 und weitere kleinere Rollen in Serien wie "Mr. Mercedes" (2017) oder "Good Behavior" (2017) stehen zu Buche.

Privat machte sie mehr Schlagzeilen und zwar mit ihrer großen Liebe: Kurz nach dem Aus von "Two and a Half Men" gab die Schauspielerin bekannt, dass sie mit der 31 Jahre jüngeren Sarah Paulson liiert ist. Die aus zahlreichen Ryan-Murphy-Serien bekannte Paulson ("American Crime Story", "American Horror Story") könnte für ihre Lebensgefährtin zuletzt ein gutes Wort eingelegt haben. In der nächsten Netflix-Serie von Showrunner Ryan Murphy wird auch Holland Taylor ein größeres Engagement antreten. In der Produktion "Hollywood", die im Mai 2020 auf Netflix debütierte, spielt sie unter anderem neben "The Big Bang Theory"-Star Jim Parsons.