Von 2003 bis 2011 spielte Charlie Sheen die Hauptrolle in der beliebten Sitcom "Two and a Half Men". Als Komponist von Werbejingles, der durch seine Eskapaden mit Frauen und Alkohol in die absurdesten Situationen stolperte,   sammelte er weltweit zahlreiche Fans um sich und avancierte drüber hinaus zum bestbezahlten Serienschauspieler. Doch leider war Sheen auch im echten Leben ein ziemlicher Partylöwe. Und so musste er nach einigen Skandalen um seine Person und einem fiesen Streit mit dem "Two and a Half Men"-Macher Chuck Lorre die Sitcom verlassen. Seine Figur Charlie Harper starb in der Serie im Off.

In seine Fußstapfen trat Ashton Kutcher. Der spielte nach Sheens Aus die neue Hauptrolle des Milliardärs Walden Schmidt. Nachdem die Quoten aber immer schlechter wurden und auch die Fans nie so richtig mit dem Sheen-Ersatz warm wurden, endete "Two and a Half Men" 2015 nach vier weiteren Staffeln und einem dürftigen Finale, das als Doppelfolge ausgestrahlt wurde. Darin kommt heraus, dass Charlie Harper gar nicht gestorben ist, sondern jahrelang im Keller seiner Stalkerin und späteren Ehefrau Rose (Melanie Lynskey) gefangen gehalten wurde. Wieder auf freiem Fuß beginnt er einen Rachefeldzug gegen seinen Bruder Alan (Jon Cryer), seine Mutter Evelyn (Holland Taylor) und Walden Schmidt.

Tatsächlich hatten die "Two and a Half Men"-Macher Sheen auch angeboten für das Finale zur Serie zurückzukehren. Doch der lehnte ab. Der Grund: Charlie Harper sollte am Ende der letzten Folge von einem Piano erschlagen werden. Und Sheen fand das so gar nicht lustig. So sah man Charlie Harper im Finale nur ganz kurz von hinten, bevor ein Klavier auf ihn kracht. Gespielt wurde er von einem anderen Schauspieler. Aber damit noch nicht genug: Als ihm das Angebot für die Rückkehrt angeboten wurde, lehnte Sheen nicht nur ab – er schlug den Machern eine Fortsetzung von "Two and a Half Men" vor. Eine Idee hatte er auch bereits.

Two and a Half Men: Charlie Sheen wollte eine Fortsetzung

Was Charlie Sheen für die Fortsetzung vorschwebte, verrät eine sogenannte Vanity Card. Das waren kurze Nachrichten von Chuck Lorre, die am Ende jeder "Two and a Half Men" kurz eingeblendet wurde. Im Finale stand auf der folgendes:

"Ich weiß, dass viele von euch vielleicht enttäuscht sind, dass ihr Charlie Sheen im heutigen Finale nicht sehen konntet. Fürs Protokoll, ihm wurde eine Rolle angeboten. Unsere Idee war, dass er in der letzten Szene zur Haustür geht, an der Tür klingelt, sich dann umdreht, direkt in die Kamera schaut und wie verrückt über die Gefahren des Drogenmissbrauchs schimpft. Er würde dann erklären, dass diese Gefahren nur für Durchschnittsmenschen gelten. Dass er alles andere als durchschnittlich war. Er war ein Ninja-Krieger vom Mars. Er war unbesiegbar.

Und dann würden wir ein Klavier auf ihn fallen lassen. Wir fanden es lustig. Er tat es nicht. Stattdessen wollte er, dass wir eine herzerwärmende Szene schreiben, die seine Rückkehr ins Primetime-TV in einer neuen Sitcom namens 'The Harpers' mit ihm und Jon Cryer vorbereiten würde. Das fanden wir auch lustig."

Der Sarkasmus am Ende ist offensichtlich. Nach dem Ärger mit Sheen war wohl niemand der "Two and a Half Men"-Macher scharf darauf, erneut länger mit dem Skandalschauspieler zu arbeiten. Und so kam es nie zu einer Fortsetzung. Und selbst nachdem sich Sheen, dessen Karriere nach seinem Serienaus eine Talfahrt hinlegte, vor einigen Jahren für sein Verhalten entschuldigte, scheint "Two and a Half Men" aktuell keine Zukunft zu haben.