Als "The Walking Dead" 2010 in Deutschland beim Sender FOX startete, war es alles andere als üblich, einfach Hauptfiguren einer Serie überraschend sterben zu lassen. Wenn, dann kündigte sich dies länger vorher an und war auch bei weitem nicht so brutal, wie es bei der Horrorserie häufiger zugeht. Obwohl gerade diese Momente auch zu neun wirklich herausragenden Folgen geführt haben.

Gerade das macht aber einen Teil des Reizes aus: Nie zu wissen, wer den nächsten Kampf überleben wird. Allerdings sorgte das in einigen Fällen auch für ziemlich herzzerreißende Todesfälle, von denen uns diese fünf ganz besonders schmerzhaft in Erinnerung geblieben sind.

Tara

Auch nach neun Staffeln schafft es "The Walking Dead" seinen Fans immer noch den Boden unter den Füßen wegzureißen. Das Zauberwort: Überraschungsmoment. Die Überlebenden bekommen von Whisperer-Anführerin Alpha in der Folge "Die Ruhe davor" in Staffel neun eine Ansage, dass sie ab sofort ihr Revier mit allen Mitteln verteidigen wird. Um ihren Standpunkt deutlich zu machen, hat sie sich ein paar der Überlebenden geschnappt.

Daryl, Michonne und die anderen wissen von nichts, aber entdecken plötzlich auf einem Hügel zehn aufgespießte Köpfe. Darunter sind Enid und Henry und einige andere, etwas unbekanntere Mitglieder der Gruppe, aber vor allem Tara, die schon seit einigen Staffeln eine wichtige Rolle eingenommen hat und durch ihre sympathische Art glänzte. Dazu die Musik und der Gegenschnitt auf die Familienmitglieder, die andere Bewohner fragen, ob sie diesen oder jene gesehen hätten: ganz großes Fernsehkino.

Lori

Nicht jeder war ein Fan von Lori Grimes, Ricks Frau und Carls Mutter, die mit Shane schlief, als sie glaubte Rick sei tot. Sie war ungeduldig und aufrührerisch und zeitweise daher ziemlich unbeliebt bei den Fans. Dennoch lässt ihr Schicksal einen nicht kalt. Ihr Tod ist vor allem für alle um sie herum schmerzhaft.

In der Folge "Leben und Tod" der dritten Staffel bekommt sie ihr Baby Judith im Gefängnis. Schlussendlich verlangt sie von Maggie einen Kaiserschnitt, um das Kind zu retten, auch wenn sie dabei sicher stirbt. Ihr Sohn Carl muss mit ansehen, wie seine eigene Mutter verblutet und schlimmer noch: Er verlangt sie zu töten, wenn sie als Zombie zurückkommt. Schlussendlich muss er abdrücken. Ein grausames Bild und selbst über ihren Tod hinaus hat Rick noch Wahnvorstellungen von Lori. Ein Tod, der einfach nicht enden will.

Hershel

Der Farmer und trockene Alkoholiker Hershel macht eine unglaubliche Wandlung durch. Vom strengen Vater zum nachsichtigen Beistand für alle in der Gruppe. Wo er zu Beginn noch an einen Rest von Mensch in den Zombies sieht, dreht sich im Laufe der Zeit seine Ansicht und er wird zu eben einem solchen Überlebenskämpfer wie der Rest der Truppe.

Gerade als er mit allen seinen Frieden gemacht hat, kommt er auf brutale Weise im Kampf gegen den Governor um. Dieser entführt ihn und Michonne. Als der Governor mit seinen Geiseln und einer kampfbereiten Truppe vor dem Gefängnis steht, laufen die Verhandlungen mit Rick aus dem Ruder und der Governor schlägt Hershel mit Michonnes Katana den Kopf ab. Gerade Hershels gutmütiges Wesen und sein starker Einsatz für das Wohlbefinden in der Gruppe verstärken die Dramatik des Todes nur weiter. Ein echter Verlust.

Lizzie

Der Beweis: Bei "The Walking Dead" kann es wirklich jeden treffen. In einer der besten Folgen der ganzen Serie "Schonung" (Staffel vier) kommen Carol und Tyreese mit den jungen Mädchen Lizzie und Mika in einem friedlich aussehenden Haus mit Garten unter. Sie machen es sich dort gemütlich, aber Lizzie quält ein dunkles Geheimnis. Sie glaubt, dass die Zombies ungefährlich seien und den Menschen ähnlich.

Um das zu beweisen, ersticht sie Mika mit einem Messer und droht Baby Judith ebenfalls zu "verwandeln". Das kurze friedliche Zusammenleben wird von diesem Ereignis massiv gestört und Carol und Tyreese müssen eine Entscheidung treffen, die sie beide verändern wird. Carol bringt Lizzie, die das Gefühl hat die Erwachsenen wären sauer auf sie, zu einem Blumenbeet, um ihr noch "Schau auf die Blumen" zu sagen, während sie sie unter Tränen erschießt. Viel dunkler war "The Walking Dead" nie.

Glenn

Fanliebling, werdender Vater, Sympath, Taktiker und liebevoller Ehemann: Glenn war seit Staffel eins dabei und eine stete Konstante in der Serie und Gruppe. Als im Auftakt der siebten Staffel in "Der Tag wird kommen" aufgelöst wird, wen Negan am Ende der sechsten Staffel tötet, ist der Zuschauer geschockt: Es ist Abraham, der mit dem Baseballschläger vor den Augen aller umgebracht wird.

Auch ein dramatischer Tod aber Negans anschließende Übersprungshandlung ist so dramatisch, so einschneidend, dass es einen selbst sprichtwörtlich erschlägt. Aus Wut schlägt er spontan auf Glenns Kopf ein, der die ersten Schläge noch zu überleben scheint, als Negan schließlich zum Finale ausholt. Er tötet Glenn nicht nur, sondern prügelt weiter auf den Schädel seiner Leiche ein, bis nichts mehr von ihm übrig ist. Die Schmerzensschreie von seiner Frau Maggie sind unerträglich und hallen bis heute nach.

"The Walking Dead" wird aktuell im FreeTV auf RTLZWEI gezeigt.