.

Netflix-Serie "How to Sell Drugs Online (fast)": Zweite Staffel? So geht es weiter

How to Sell Drugs Online (fast)
"How to Sell Drugs Online (fast)" bekommt höchstwahrscheinlich eine 2. Staffel Sender

Nicht einmal eine Woche steht "How to Sell Drugs Online (fast)" auf Netflix zum Abruf bereit und schon jetzt kann ein Zwischenfazit gezogen werden: Die deutsche Original-Serie ist ein Überraschungs-Hit. Zeit, über eine mögliche Fortsetzung nachzudenken.

Außer Bjarne Mädel spielt in der neuen Netflix-Serie "How to Sell Drugs Online (fast)" kein namhafter Schauspieler mit. Klar, Damian Hardung sammelte mit seiner Rolle in "Club der roten Bänder" eine große Fan-Basis und Lena Klenke (Lisa) hat für ihre 23 Jahre eine bemerkenswerte Vita vorzuweisen. Aber große deutsche Namen des Schauspielgeschäfts sucht man vergeblich. Gut so: Die von den Showrunnern Philipp Käßbohrer und Matthias Murmann (beide bildundtonfabrik) entwickelte Comedy-Serie lebt von ihrer hohen Authentizität und dem unverbrauchten Charme, die die überwiegend überzeugenden Jungdarsteller auf den Bildschirm zaubern.

Man wollte "eine Geschichte erzählen, die den Zeitgeist trifft", so betonen es die Macher in Interviews. Gelungen ist dies einerseits über die Sprache der Figuren: Sie quatschen keinen aufgesetzten Jugendslang, bedienen aber auch keinen altbackenen Sprech. Die Mischung stimmt. Dies beweisen auch die visuellen Grafiken, die zeitgemäß und modern in die Handlung eingebaut wurden und nicht wie ein Fremdkörper wirken oder von der eigentlichen Geschichte ablenken. Vor allem aber zeigt sich: Die jungen Hauptdarsteller um Lena Klenke, Maximilian Mundt (Moritz) und Danilo Kamperidis (Lenny) passen zur Story. Sie sind sympathisch und nahbar, sie machen aus ihren durchaus facettenreich angelegten Figuren in "How to Sell Drugs Online (fast)" nachvollziehbare Charaktere. Die sogenannte Generation Z, Jungendliche von heute, kann mitfühlen.

Insofern wäre es mehr als überraschend, wenn Netflix der Serie keine zweite Staffel gibt. Im Podcast-Interview blicken die beiden Hauptdarsteller entsprechend hoffnungsvoll in die Zukunft:
Gerade mal sechs halbstündige Folgen weist "How to Sell Drugs Online (fast)" bei Netflix auf. Für erfahrene Bingewatcher nicht der Rede wert: Viele Zuschauer twitterten bereits am Start-Wochenende der Serie, dass sie alle Episoden durchgeschaut haben.




Neuer Stoff in Form einer zweiten Staffel muss her. Doch wird Netflix "How to Sell Drugs Online (fast)" überhaupt fortsetzen? Bislang hat der Streamingdienst nichts offiziell bestätigt. Dennoch gibt es ein ungeschriebenes Gesetz beim fleißig Originals produzierenden Anbieter: Die Eigenproduktionen sind DAS Aushängeschild für Netflix. Ein Prinzip, welches dazu führt, dass Netflix Originals in der Regel fortgesetzt werden. Den Machern wird von Anfang an nahgelegt, dass sie eine Geschichte entwerfen sollen, die eine Fortsetzung ermöglicht. So bindet man die Abonennten an sich und kann nach Außen hin seinen eigenen "Erfolg" kommunizieren. Immerhin ist es ein Prädikät der Zufriedenheit bei den Netflix-Bossen, wenn in Serien mehr Geld gesteckt wird, um eine zweite, dritte oder vierte Staffel zu produzieren. Das hat einen postiven Effekt auf die Außendarstellung: "Schaut an, die Netflix-Serie wird fortgesetzt: Muss wohl gut funktioniert haben!"

Staffel 2: So könnte "How to Sell Drugs Online (fast)" weitergehen

Foto: Sender, "How to Sell Drugs Online (fast)": Maximilian Mundt und Danilo Kamperidis stehen für eine 2. Staffel bereit
Die Comedy schließt in der ersten Staffel mit einem weitgehend offenen Ende. Möglichkeiten, um an die Story anzuschließen, gibt es reichlich. Der Darknet-Drogenshop "MyDrugs" von Moritz und Lenny kann sich auf dem internationalen Markt offenbar behaupten. Nun könnte "How to Sell Drugs Online (fast)" erzählen, welche Schritte notwendig sind, um das Drogenimperium zu halten. Zeigt der Netflix-Hit aus Deutschland, wie die Schnapsidee mit dem Drogen-Ticken hässliche Begleiterscheinungen erzeugt? Gewalt (Bjarne Mädel!) könnte ebenso eine unausweichliche Komponente des wachsenden Geschäfts werden, wie fehlende schulische Erfolge und das völlige Abdriften in die Kriminalität.

Zwei Erzählstränge erscheinen dabei plausibel: Entweder vergößert sich das geschäftliche Team, dann wäre die Frage, was geschieht mit Lenny und Lisa passiert. Oder die Machher orientieren sich an der wahren Geschichte hinter "How to Sell Drugs Online (fast)" und lassen den Traum vom großen Geld platzen - Ermittlungen der Polizei, Gerichtsprozess und Haft wären entsprechende Story-Points in der Zukunft.

Die Chancen auf eine Fortsetzung sind groß. Schließlich hat die Produktion der ersten sechs Episoden nur drei Monate gedauert. Bereits fünf Monate nach dem Abschluss der Dreharbeiten ging HtSDO(f) auf Netflix online. Falls die bildundtonfabrik ("Neo Magazin Royale") bald grünes Licht bekommt, könnte eine zweite Staffel Ende 2019 produziert werden, dann bliebe der jährliche Turnus gleich. Staffel 2 von "How to Sell Drugs Online (fast)" würde dann in den ersten Sommermonaten 2020 das Licht von Netflix erblicken.