Wenn eine Geschichte überzeugt, ohne dass große Schauspielnamen nötig sind, gilt eine TV- oder Filmproduktion als Achtungserfolg. Bei der neuen Netflix-Serie "How to Sell Drugs Online (fast)" kann dies getrost als Erfolgsrezept verbucht werden: Eine gute Geschichte mit unverbrauchten Jungdarstellern mausert sich innerhalb weniger Tage zum neuen Comedy-Hit in Deutschland.

Als die Serie vergangenen Freitag (31. Mai) auf dem Streamingdienst online ging, landete der an und für sich kryptische Hashtag #HTSDOF schnell in den Twitter-Trends. Dies lag zum Einen an den Machern um Stefan Titze und den Köpfen hinter der "Neo Magazin Royale"-Schmiede BildundTonFabrik, die ihre erste eigens produzierte fiktionale Serie in den sozialen Netzwerken bewarben. Andererseits waren es Details, wie der Auftritt von Jonathan Frakes oder die virtuos gestalteten Grafiken in der Serie, die dem Hype Auftrieb gaben. Dass die Geschichte um zwei junge Internet-Dealer auf wahren Begebenheiten beruht, dürfte sich ebenfalls schnell herumgesprochen haben.

Doch Maximilian Mundt, Danilo Kamperidis und Lena Klenke kamen in den Gesprächen um "How to Sell Drugs Online (fast)" erstaunlich kurz. Dabei ist es auch deren schauspielerischen Fähigkeiten und unverbrauchten Charme zu verdanken, dass die gerade mal sechs Episoden kurze Comedy nun zum Netflix-Hit avanciert.

Maximilian Mundt und Danilo Kamperidis im Interview

In einem ausführlichen Podcast-Interview hat TV SPIELFILM mit den beiden Hauptdarstellern Mundt und Kamperidis gesprochen. Auch über ihre Vorerfahrungen im Schauspielgeschäft drehte sich das Gespräch, bei dem es vor allem interessant war zu erfahren, dass Mundt auch Ambitionen hinter der Kamera verfolgt. Er ist leidenschaftlicher Fotograf und seit 2016 an der Hochschule für Bildende Kunst in Hamburg eingeschrieben. Witziger Side-Fact zum 2000 geborenen Kamperidis: In "Die Pfefferkörner" spielte er bereits einen Computernerd. Mehr über die Beiden erfahrt ihr hier:



Auch Lena Klenke ist mit 23 Jahren noch ganz am Anfang ihrer Karriere. Dennoch hatte die gebürtige Berlinerin beim Start der Dreharbeiten im letzten Jahr deutlich mehr Erfahrungen vorzuweisen, als ihre beiden männlichen Kollegen. Auch Co-Star Damian Hardung, den viele VOX-Zuschauer bereits bestens aus drei Staffeln der Krankenhaus-Dramedy "Club der roten Bänder" kannten, verbrachte schon mehr Zeit am Set als Maximilian Mundt oder Danilo Kamperidis.

Dabei begann die Karriere bei Klenke in "Das letzte Schweigen" (2010) wenig vielversprechend. In dem ZDF-Film spielte sie eine Leiche. Drei Jahre später dann der erste große Coup: Mit einer kleinen Nebenrolle – sie spielte Laura Schnabelstedt, die kleine Schwester der Oberlehrerin Lisi - gelang ihr in "Fack ju Göhte" der Sprung auf die große Leinwand. Ein Jahr später wurde sie für ihre Leistung in dem München-"Tatort" "Das verkaufte Lächeln" als beste Nachwuchsdarstellerin für den New Faces Award nominiert. Es folgten: 2015 eine kleine Rolle in dem gefeierten Film "Victoria", eine nun wesentlich größere Rolle der Laura Schnabelstedt in "Fack ju Göhte 2" und "Fack ju Göhte 3".

Für sie dürfte der Dreh der Netflix-Serie vor allem die Möglichkeit darstellen, auch auf internationaler Bühne zu glänzen. Schließlich ist "How to Sell Drugs Online (fast)" in mehr als 180 Ländern über den Streamingdienst abrufbar. Der Titel der Serie könnte durchaus dafür sorgen, dass auch im englischsprachigen Raum von der kleinen Comedy-Perle Notiz genommen wird und somit auch von Lena Klenke, die die Verflossene der Hauptfigur Moritz spielt. Sollte es wider Erwarten für die 1995 geborene Darstellerin nicht reichen - Klenke hat nie eine Schauspielausbildung genossen - kann sie zumindest ihr Studium der Soziologie weiterverfolgen.

Gute Aussichten für alle Beteiigten, zumal sich die Zeichen für Staffel 2 von "How to Sell Drugs Online (fast)" verdichten. Aber dazu an anderer Stelle mehr..