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"Lucifer" Staffel 5B: Vergebene Chance und unnötiger Tod - Wo die neuen Folgen schwächeln

Lucifer
"Lucifer" - Der Teufel ist zurück. Amazon Prime

Der Teufel ist mit acht neuen Episoden zurück, doch was sich die Macher dafür überlegt haben, ist nicht unbedingt Seriengold. Immerhin bleiben sie sich und ihrer Linie treu.

Die zweite Hälfte der fünften Staffel von "Lucifer" ist seit dem 29. Mai verfügbar. Aufgrund einer kuriosen Rechtelage ist sie hierzulande bei Amazon Prime zu sehen, obwohl sie von Netflix produziert wird. Den Fans kann das allerdings egal sein, denn was die neuen Episoden mit ihren Figuren machen, ist verrückt, aberwitzig und schockierend doof – wie die ganze Serie nun mal so ist. Achtung, es folgen Spoiler zu den neuen Episoden von "Lucifer".

"Lucifer" – Ogottogott

Rückblick: Die erste Hälfte endete noch mit einem ganz großen Auftritt. Michael, Amenadiel und Lucifer stritten sich und waren kurz davor aufeinander einzuprügeln, ehe Gott (Dennis Haysbert) persönlich dazwischen ging und seine Söhne vom Kampf abhielt. Nach fünfeinhalb Staffeln ist also endlich der Allmächtige zu sehen, der den titelgebenden Helden doch schon seit Millennien so fürchterlich bestraft. Die Erwartungen am Himmelsvater waren also entsprechend hoch.

Doch was dann passierte, war selbst dem fiktiven Gott nicht würdig. Als halbdementer Senior verkommt er zum Gag-Schlächter und zum "blamier-mich-nicht-vor-meinen-Freunden-papa"-Vater. Etwas Besseres ist den Autoren echt nicht eingefallen? Da kann auch die halbgare Auflösung für einen Zustand nicht helfen. Schon vor der Staffelfinale verabschiedet sich Gott schon wieder und man fragt sich unweigerlich, wieso er überhaupt dabei gewesen ist.

"Lucifer" – Das lahme Spiel mit dem Zuschauer

Noch so ein Running-Gag-Lieferant, mit dem der Zuschauer aber immerhin etwas anfangen kann: Detective Arsch bzw. Dan Espinoza bekommt eine ganze Episode gewidmet. Er soll einen Gefangenen überstellen, wird jedoch überrumpelt und verstrickt sich immer mehr in einem Konstrukt, das in der Katastrophe endet, oder? Nein, denn Lucifer – sein Intimfeind – hat alles nur inszeniert und den Detective somit ordentlich aufs Korn genommen. Hach, wie lustig. Ach ja, drei Folgen später stirbt Dan. WAS?

Sein Tod soll durchaus endgültig erscheinen. Schließlich folgt eine emotionale Beisetzung, seine Tochter Trixie ist am Boden zerstört und Amenadiel hält eine tränenreiche Rede, ABER: Zwei Minuten, bevor Amenadiel die Rede hält, erzählt er Lucifer, dass er eben im Himmel nachgeschaut hat, ob es Dan gut geht. Wozu also diese Tränen, wenn er ihn ohnehin immer besuchen kann? Außerdem wissen wir mittlerweile, dass Tode in "Lucifer" nicht für immer sein müssen. Das beweist einmal mehr das Staffelfinale. Abgesehen davon ist längst bekannt, dass Dan-Darsteller Kevin Alejandro auch in der letzten Serienstaffel dabei sein wird. Also auch hier hätte man ruhig die Füße etwas stiller halten können. Und selbst wenn sein Tod für immer wäre, ist es ihm nicht einmal vergönnt, seine große Liebe wiederzusehen, die stattdessen lieber mit Gott in einem Paralleluniversum herumturtelt? Armer Detective Arsch ...

Wer die Serie nicht kennt, fragt sich jetzt vielleicht: "Was haben die Autoren der Serie (oder dieses Artikels) nur geraucht?" Und er fragt sich das zu Recht, denn abgefahrener, bekloppter und luciferesquer kann man eine Staffel gar nicht gestalten. Und bei allem Genörgel besteht kein Zweifel, für die Fans sind die neuen Folgen pures Gold. Und deshalb: Kompliment an die Macher.

Der Trailer zur zweiten Hälfte der fünften Staffel von "Lucifer" Netflix