Fünf Folgen lang hat "House of the Dragon" jetzt bewiesen, dass aus dem "Game of Thrones"-Universum noch so einiges rauszuholen ist. Doch nun ist die Hälfte der Staffel rum – und die Serien-Schöpfer schmeißen alles über den Haufen. Denn ein Zeitsprung sorgt dafür, dass Folge 6 ganze zehn Jahre nach der vorherigen Episode angesiedelt ist. Diese Entscheidung führt nicht nur dazu, dass zwei der Hauptdarstellerinnen ausgetauscht werden, sondern verändert auch nahezu den gesamten Plot.
Mutig ist das, riskant in jedem Fall. Wird es den Fans aber auch gefallen? Oder könnte "House of the Dragon" unter dieser Entscheidung gar leiden? Wirklich eindeutig lässt sich das nach der neuesten Folge noch nicht absehen.
Neue Gesichter, neue Plots – neues "House of the Dragon"?
Zehn Jahre sind also ins Land gegangen. Rhaenyra Targaryen wird nicht länger von Milly Alcock verkörpert, sondern von Emma D'Arcy. Auch ihre ehemals beste Freundin Alicent Hightower hat die Schauspielerin gewechselt, statt Emily Carey sehen wir Olivia Cooke. Rhaenyra hat mittlerweile Kinder, und ist immer noch mit Alicent verfeindet. Diese schlägt auch jedes von Rhaenyra vorgebrachte Versöhnungsangebot misstrauisch aus. Die Fronten sind verhärtet. Daemon (unverändert grandios: Matt Smith) ist glücklich mit Laena Velaryon (Nanna Blondell) verheiratet, doch ihr Glück endet, als Laena bei der Geburt eines der gemeinsamen Kinder verstirbt. Und Ser Kriston Kraut (Fabien Frankel) kämpft gegen Harwin Strong (Ryan Corr), als gewisse Gerüchte einfach nicht abreißen wollen …
"House of the Dragon" tritt kräftig auf die Bremse und braucht fast eine ganze Episode, um uns zu erklären, wo die Charaktere mittlerweile in ihrem Leben angekommen sind. Das fühlt sich fast wie eine zweite Pilotfolge an, wie ein zweiter Serienauftakt. Die ersten fünf Folgen werden rückblickend zum Prolog erklärt, erst jetzt beginnt die eigentliche Geschichte, so scheint es. Ein notwendiger Schritt, will man den kolossalen Umfang der Buchvorlage "Feuer und Blut" adaptieren – doch ist das wirklich gutes Serienerzählen?
Fans wird es nicht leicht gemacht: All die, die sich in das bestechende Schauspiel von Milly Alcock verliebt haben, müssen sich umgewöhnen. All die, die in den bisherigen Plot investiert waren, müssen nun noch einmal viele neue Handlungsbögen kennenlernen. Folge 6 ist für sich genommen eine spannende Episode, mit starken Einzelszenen, doch ob "House of the Dragon" diese radikale Umwälzung unbeschadet überstehen wird? Man darf es bezweifeln.
Natürlich müssen sich alle Zuschauer selbst ein Bild haben, und dennoch ist es ein wahres Wechselbad der Gefühle, diesen Schnitt mitzuerleben. Die kommenden Folgen müssen zeichnen, ob dieses Risiko seinen Einsatz wert war.
Wie im falschen Film
Ich bin ernsthaft empört und fühle mich völlig vor den Kopf gestoßen. Am Anfang dachte ich es ist ein Traum oder sowas und wird bald aufgelöst. Und nun soll es das sein? Die Serie fing an mir richtig gut zu gefallen. Die ersetzen ernsthaft die Prinzessin und die Königin?! Und schneiden so viele interessante Entwicklungen einfach ab?! Geht's eigentlich noch? Die neue Rhaenyra ist mir total unsympathisch. Ich bin enttäuscht und fassungslos.
wohl keine Ahnung von Eis und Feuer
Natürlich bewerten Sie nur die Serie.
Die Geschichte von HotD wurde von George schon vor Jahren geschrieben.
Fans, die die Bücher gelesen haben, wissen, dass ein Zeitsprung notwendig war um die Geschichte dahin zu bringen, wo sie sein soll. Immerhin spielen Alicants Söhne, Rhaenyras Söhne und Daemons Töchter und deren Drachen eine große Rolle. Der Tanz der Drachen beginnt erst wenn die Kinder groß sind.
Hätte man Ihrer Meinung nach noch Folgen dazwischen machen sollen, in denen nichts passiert? Oder sich für dazwischen weitere Handlungen ausdenken sollen, die nicht in den Büchern stehen? Wenn man das getan hätte, hätte man wahrscheinlich wieder auf das Originalwerk geschi**** und es wäre wie bei GoT am Ende mies geworden.
LG