Schon die Hobbit-Trilogie von Regisseur Peter Jackson war zu viel des Guten. Seine Herr der Ringe-Filmtrilogie ist ein Meisterwerk. Dem fügten die Hobbit-Filme unnötig in die Länge gezogene Erzählstränge hinzu. Jacksons Filmen, die insgesamt 18 Oscars gewannen, wird die geplante Serie mit allerhöchster Wahrscheinlichkeit sowieso nicht das Wasser reichen können. Im schlimmsten Fall verbockt Amazon es sogar und erweitert unser Bild von Mittelerde um einige unnötige Charaktere mit Lebensgeschichten, die niemanden interessieren.
Jede Geschichte muss ein Ende haben
Irgendwann muss eine Geschichte zu Ende erzählt sein, wenn sie nicht ausleiern soll. Das gilt für Filme oder Bücher genauso wie für Serien. Auch Ted Mosby musste irgendwann aufklären, wie er die Mutter gefunden hat. Serien wie Pretty Little Liars oder Unbreakable Kimmy Schmidt wären eine runde Sache, wenn die Macher sie nicht endlos fortführen würden. Oft gibt es zu allem Überfluss auch noch ein Spin-off - und das wird nicht immer so gut wie Better Call Saul.
Auch bei der besten Serie muss nach der zwanzigsten Staffel und dem zehnten Prequel irgendwann Schluss sein. Die Herr der Ringe-Filme bilden eine in sich vollständige, bereits zu Ende erzählte Geschichte. Anstatt diese an den Enden auszufleddern, sollte man es dabei belassen und sich neuen Geschichten widmen.
Neue Serien öffnen den Zuschauern die Türen zu neuen Universen. Wir tauchen ein in das unwirtliche Skandinavien der Vikings, schauen einem Fiesling wie Frank Underwood in den Kopf oder erleben eine dystopische Welt wie in der haarsträubend spannenden brasilianische Serie 3%. 250 Millionen US-Dollar hat Amazon allein für die Rechte am Herrn der Ringe bezahlt. Dieses Geld hätte der Streaming-Anbieter besser in ein neues Drehbuch mit einer vollkommen neuen Geschichte investieren sollen.