Keine Serie der Welt ist so erfolgreich wie "Game of Thrones" und keine Serienproduktion verschlingt mehr Geld: Allein die sechs Folgen der kommenden 8. Staffel werden jeweils mehr als 15 Millionen US-Dollar kosten. Ein nicht unerheblicher Anteil der finanziellen Mittel fließt in die Gehälter der Stars. Emilia Clarke (Daenerys Targaryen), Kit Harington (Jon Snow), Lena Headey (Cersei Lannister), Peter Dinklage (Tyrion Lannister) und Nikolaj Coster-Waldau (Jaime Lanister) sollen für ihre Arbeit an der 7. Staffel "Game of Thrones" etwa zwei Millionen US-Dollar eingestrichen haben.

Doch darf man übereinstimmenden Medienberichten aus den USA Glauben schenken, verschwindet die Kohle von GoT-Star Nikolaj Coster-Waldau nun wieder von seinem Konto. Ein Rechtsstreit wurde zu seinen Ungunsten entschieden und Coster-Waldau wird rund 2 Millionen US-Dollar an seine Ex-Managerin zahlen müssen. Ein Lannister begleicht immer seine Schulden, heißt es in "Game of Thrones". Wird der Jaime Lannister-Darsteller diesem Ideal folgen?

Der Hintergrund des Rechtstreits

Nikolaj Coster-Waldaus langjährige Managerin Jill Littman verlangt eine Rückzahlung, weil der dänische Schauspieler ohne Rechtsgrundlage die ihr zustehenden Provisionzahlungen eingestellt habe. Laut Littman habe man vereinbart, dass sie zehn Prozent des Einkommens von Coster-Waldau erhalte. Der Darsteller habe nach dem Ende von "Game of Thrones" - die Dreharbeiten an der finalen Staffel sind inzwischen abgeschlossen - die Geschäftsbeziehung beendet, doch es gebe noch ausstehende Zahlungen zu erfüllen.

Coster-Waldau hat nun ein Problem. Denn: Er behauptete gegenüber dem Gericht, es habe eine mündliche Vereinbarung zwischen beiden Parteien gegeben, gemäß der er nach dem Ende der Zusammenarbeit keine weiteren Zahlungen mehr tätigen müsste. Littman wusste zu kontern und legte einen schriftlichen Vertrag vor, in dem genau dieser Punkt zu ihren Gunsten geregelt ist. Nicht das einzige Problem, was der Darsteller nun zu lösen hat. Durch die Nachforschungen im Gerichtsprozesses kam heraus, dass dieser Vertrag nur zum Schein abgeschlossen wurde, um Coster-Waldau ein Visum für die USA zu beschaffen.

Coster-Waldau muss Schulden begleichen

Jetzt wird die ganze Angelegenheit delikat, denn Nikolaj Coster-Waldau versuchte eben jenen Rechtsbetrug für sich zu nutzen. Seine Argumentation: Wenn der Vertrag nicht gültig ist, besitzen auch alle dort festgehaltenen Punkte keine Gültigkeit.

Letzteres sah der Schlichter Henry Silberberg offenbar anders. Er erklärte in einem vorläufigen Schiedsspruch den Vertrag für rechtsgültig. In seiner Einigung schlägt er vor: Coster-Waldau solle etwa 2 Millionen US-Dollar an seine Ex-Managerin zahlen.

Der Anwalt der Anklage, Howard King, äußerte sich nun gegenüber dem Hollywood Reporter nicht gerade begeistert von dem Schauspieler:

"Obwohl ein Lannister immer seine Schulden begleicht, weigert sich Nikolaj Coster-Waldau, der Anordnung des Schlichters nachzukommen und die noch offenen Zahlungen an seine ehemalige Managerin für ihre Leistungen, die sie zur achtjährigen Regentschaft beigetragen hat, zu begleichen."

Ein Lannister-Darsteller, der nicht seine Schulden begleicht? Für Nikolaj Coster-Waldau stehen nun schwierige Zeiten bevor. Er hat kein ertragreiches "Game of Thrones"-Engagement mehr, weil die letzte Staffel längst abgedreht ist und nun muss er sich auch noch mit dieser Zahlungsaufforderung herumschlagen.