Amazons Prestige-Projekt nimmt so langsam Formen an, doch nach wie vor ist es ein großes Geheimnis, wovon die "Der Herr der Ringe"-Serie überhaupt handeln wird. Mit einer Milliarde US-Dollar Budget ist sie das Projekt mit dem größten finanziellen Polster aller Zeiten. Unklar ist aber auch, ob von dem Geld eine oder mehrere Serien oder nur eine oder mehrere Staffeln entstehen sollen. Feststeht lediglich, dass die Serie im zweiten Zeitalter von Mittelerde spielen wird. Schauen wir uns eben dieses Zeitalter also einmal genauer an.

Sauron übernimmt die Herrschaft

Das zweite Zeitalter beginnt nach dem Krieg des Zorns zwischen den Streitkräften Morgoths (bestehend aus Balrogs, Drachen, Orks, Ostlingen und vielen anderen Ungeheuern) und dem Heer von Valinor. Die Welt wird nach dem Krieg neugestaltet und Morgoth werden die Arme und Beine abgeschlagen und er wird in Ketten gelegt und in die ewige Leere verbannt. Doch im Geheimen nimmt Sauron den Platz seines einstigen Herren ein.

Fortan überzieht er Mittelerde mit Krieg, herrscht über weite Teile und gründet in Mordor seine Festung Barad-Dûr. In das zweite Zeitalter fällt auch das Schmieden der Ringe der Macht, was Saurons Herrschaft nur noch schlimmer macht. Elben und Zwerge leben im Verborgenen (die Zwerge verkriechen sich u.a. in Khazad-dûm, Elrond gründet den Zufluchtsort Bruchtal), viele Menschen werden versklavt oder getötet. Fernab, im weiten Meer hingegen, leben die Dúnedain (die Vorfahren Aragorns) auf der Insel Númenor. Das Eiland wird von den Götterwesen Valar aus der Tiefe gehoben - als Dank für die Hilfe der Menschen in früheren Kriegen.

Die Hochzeit der Menschen

Fortan bauen sie Schiffe und besiedeln die Küste von Mittelerde. Sie helfen den dortigen Menschen, sich Sauron zu wiedersetzen und kämpfen an der Seite der Elben gegen den dunklen Herrscher, bis er erstmals besiegt wird. Es ist ihnen aber nicht gestattet, in die andere Richtung zu segeln, denn dort liegen die unsterblichen Lande der Götter, Valinor. Gefrustet, dass sie dort nicht anlegen dürfen, erklären sie den Göttern den Krieg, um sich die Unsterblichkeit mit Gewalt zu verschaffen (der gefangene Sauron hat ihnen die Idee in den Kopf gesetzt). Als sie jedoch in Valinor anlegen, rufen die Götter ihren Ur-Vater Ilúvatar, der die Welt erneut neugestaltet und Númenor im Meer versenkt.

Es überleben nur wenige Dúnedain, darunter Elendil und dessen Sohn Isildur. Auch Sauron kann entkommen und flieht erneut nach Mordor. Die verbliebenen Dúnedain gründen in Mittelerde die Königreiche Arnor und Gondor. Wenig später greift Sauron Gondor an. Die Menschen verbünden sich mit den Elben und es kommt zur großen Schlacht, bei der Sauron überworfen wird und Isildur ihm den Ring vom Finger schneidet. Damit endet nach 3441 Jahren das zweite Zeitalter.

Genug Stoff gibt es also, der verfilmt werden könnte. Bislang wird aber ein großes Geheimnis um die Serie gemacht. Zuletzt wurde immerhin bekannt, dass die Dreharbeiten in Schottland stattfinden sollen. Erstmals entsteht ein "Mittelerde"-Projekt also außerhalb von Neuseeland. Ein Mammutprojekt in jeder Hinsicht. Umso erstaunlicher erscheint der Starttermin, denn schon 2021 soll die ambitionierte Serie erscheinen.