.

Darsteller mit Behinderung gesucht: "In aller Freundschaft" will mehr Diversität zeigen

Andrea Kathrin Loewig, Thomas Rühmann, Bernd Bettermann, IaF
"In aller Freundschaft": Dr. Kathrin Globisch (Andrea Kathrin Loewig), Dr. Roland Heilmann (Thomas Rühmann) und Dr. Martin Stein (Bernhard Bettermann, von links) bekommen neue Kollegen. MDR/Saxonia/Tom Schulze

Seit 1998 läuft die ARD-Krankenhausserie "In aller Freundschaft" und steuert gerade auf die 900. Folge zu. Grundlage des Erfolgs ist Kontinuität und Wandel. Nun steht eine neue Änderung bevor.

Ab Ende September starten die Dreharbeiten für die 42 Folgen der mittlerweile 24. Staffel der Krankenhausserie "In aller Freundschaft", die am 23. Juni Jubiläum feiert: Dann wird die 900. Folge ausgestrahlt. Der MDR-Rundfunkrat hat insgesamt 126 neue Folgen genehmigt. Damit sind dann auch Staffel 25 und 26 gesichert.

Für die kommenden Dreharbeiten werden Darsteller mit Beeinträchtigungen gesucht. Im Auftrag der Produktionsfirma Saxonia Media startete eine Agentur einen Castingaufruf: "Für die ARD-Serie 'In aller Freundschaft' sind wir auf der Suche nach Schauspieler*innen mit Behinderung jeder Art". Gefragt waren nicht Erfahrungen, sondern Lust, vor der Kamera zu stehen. Wie der Branchendienst DWDL, der mit MDR-Fiction-Chefin Jana Brandt sprach, berichtet, soll noch im Juni ein physisches Casting mit zwei Bewerberinnen stattfinden. Insgesamt gingen auf den Aufruf über 70 Videobewerbungen ein.

Neue durchgehende Arztrollen im Hauptcast

Geplant ist, dass für die 24. Staffel der Mutterserie wie auch für die 7. Staffel "IaF – Die jungen Ärzte" eine neue durchgehende Arztrolle eingeführt wird. Die Figuren sollen körperlich behindert sein und auch von Darstellern gespielt werden, die diese Behinderung tatsächlich haben. "Den Anstoß für den Casting-Aufruf gab die Überlegung, dass wir zwar schon häufiger Patienten mit Behinderungen als Episodenrollen erzählt haben, aber bisher keine Schauspieler mit Behinderung zum durchgehenden Hauptcast zählten", so Brandt gegenüber DWDL. Das wolle sie gern ändern. "Warum sollte die Sachsenklinik zum Beispiel keinen Chirurgen im Rollstuhl haben?" Und der soll dann eben nicht von einem Schauspieler "gespielt" werden.

Diversität hat sich Brandt schon länger auf die Fahnen geschrieben, sie will das Format nutzen, "um mehr Bewusstsein für ein ganz selbstverständliches Miteinander in der Gesellschaft zu schaffen."

In Episodenhauptrollen werden in der kommenden Staffel auch SchauspielerInnen mit Behinderungen zu sehen sein: So eine blinde Darstellerin (voraussichtlich 27.10) und ein kleinwüchsiger Schauspieler (8. Dezember).

"In aller Freundschaft" wird immer dienstags um 21 Uhr im Ersten gezeigt.
"In aller Freundschaft – Die jungen Ärzte" läuft donnerstags um 18.50 Uhr im Ersten.