Christian Ulmen (42) plädiert für mehr gesunde Fremdscham. Der Darsteller ist in der zweiten Staffel "Jerks" wieder dabei zu beobachten, wie er zahlreiche unangenehme Situationen durchlebt, die für die Zuschauer letzten Endes peinlicher sind als sie es für Ulmen beim Dreh waren. Dahinter steckt ein ganz klares Kalkül, denn manchmal müsse sich der Mensch eben schämen - auch um eigene unangenehmen Situationen verarbeiten zu können, so der Darsteller und Produzent im Gespräch mit nordbuzz: "Wir wollen und müssen uns schämen. Das ist unser Genre: Wir sind eine Horror-Serie. Nur ist es nicht der Schmerz des Schreckens, sondern die Qual der Scham, die unseren Horror ausmacht."

Jerks als Horror-Serie

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Christian Ulmen

So weit von seiner fiktiven Figur sei Christian Ulmen gar nicht entfernt, wie er bereits in der ersten Staffel feststellen musste - das sei aber gar kein Problem: "Der Abgleich zwischen der privaten und halb-fiktiven Figur ist mir zu anstrengend und sinnlos. Aber ich merke, dass ich mich mit meiner 'Jerks'-Figur oft im Selbstmitleid suhle. Ich kann traumatische Situationen nochmal durchleben, in denen ich mir sehr leid tue."

Christian Ulmen hat schließlich ein gesundes Verhältnis zur Scham. Das sei aber nicht immer so gewesen - vor allem nicht, als er noch ein Kind war, wie er sich gegenüber Bild erinnert hatte: "Als Kind habe ich mich 24 Stunden am Tag geschämt. Ich habe nachts geträumt, dass mich alle auslachen. Irgendwann habe ich die Komik entdeckt, die darin steckt. Ich guckte von oben auf meine Blamage und fand sie tröstender Weise immer auch lustig. Das war heilsam."

In einem Interview mit Fahri Yardim sprachen wir auch über den Promi-Andrang für die zweite Staffel "Jerks". Außerdem: Warum "Jerks" einen "ungemein fröhlichen Schmerz" versprüht.