.

Troja: Keine Stunt-Doubles, Verletzungen am Set – 7 spannende Fakten zum Historienepos

Troja Brad Pitt
Brad Pitt war der Star in "Troja" – neben dem Trojanischen Pferd, natürlich. Warner Bros. Deutschland, Montage: TV Spielfilm

Der Trojanische Krieg wurde 2004 in "Troja" als gewaltiges Hollywood-Spektakel mit Starbesetzung verfilmt. Genau wie um den Krieg selbst ranken sich auch um den Film einige spannende oder kuriose Geschichten.

Inhalt
  1. 1. Christopher Nolan ("Inception") sollte Regie führen
  2. 2. Kein Stunt-Personal für Duell zwischen Brad Pitt und Eric Bana
  3. 3. "Troja" bricht mit Tradition von Schauspieler Sean Bean
  4. 4. Brad Pitt verschlief einen Hurrikan
  5. 5. Brad Pitt verletzte sich am Set im Stil seines Charakters
  6. 6. Das Trojanische Pferd vom Set existiert noch
  7. 7. Alternative Fassung "klaut" Musik aus anderen Filmen

Anfang der 2000er war das Kinopublikum heiß auf epische Historienfilme. Der Erfolg von "Gladiator" sorgte für einen Trend: Filme wie "Alexander", "Last Samurai" und "Königreich der Himmel" liefen mit großem Erfolg in den Kinos. Ein besonders interessanter Fall aus dieser Zeit ist "Troja", der 2004 die Geschichte vom Kampf der Griechen mit der gleichnamigen Stadt erzählte. Regie führte der deutsche Filmemacher Wolfgang Petersen, und versammelte für das Epos eine große Starbesetzung.

Doch für die war der Dreh nicht unbedingt immer ein Zuckerschlecken. Hauptdarsteller Brad Pitt etwa behauptete, dass die Dreharbeiten für ihn "quälend" waren – unter anderem, weil er während der Arbeit an "Troja" mit dem Rauchen aufhören musste. Es gibt jedoch noch weitere Geschichten um "Troja", die sich zu erzählen lohnen. Ein paar davon haben wir für euch gesammelt.

Christopher Nolan ("Inception") sollte Regie führen

Foto: Warner Bros. Deutschland, Ähnelt diese "Troja"-Szene nicht dem Film "Dunkirk" von Christopher Nolan? Vielleicht wäre der Brite eine gute Wahl für das Schlachtenepos gewesen.

Bevor "Das Boot"-Regisseur Wolfgang Petersen die Leitung des "Troja"-Films übernahm, waren andere Filmemacher für das Projekt im Gespräch. Der überraschendste Name ist wohl der von Christopher Nolan, der heute durch Filme wie das Sci-Fi-Meisterwerk "Inception", die Superheldenverfilmung "The Dark Knight" oder seinen Kriegsfilm "Dunkirk" zu den angesehensten Regisseuren im Geschäft gehört. Überraschend deshalb, weil Nolan 2003 / 2004 unbekannt war und mit Blockbuster-Filmen keine Erfahrung hatte.

Ähnlich skurril: Terry Gilliam, der kreative Regisseur hinter der schwarzhumorigen Satire "Brazil" und dem schrägen Zeitreisefilm "12 Monkeys", war für "Troja" im Gespräch. Feststeht: Mit Gilliam wäre das sicher ein ganz anderer Film geworden!

Kein Stunt-Personal für Duell zwischen Brad Pitt und Eric Bana

Foto: Warner Bros. Deutschland, Eric Bana verzichtete auf Unterstützung der Stunt-Leute für seine große Kampfszene in "Troja".

Das epische Duell zwischen Achilles und Hektor ist einer der Höhepunkte in "Troja". Um es authentisch darzustellen, verzichteten Brad Pitt und Eric Bana auf Stunt-Doubles und filmten die anspruchsvolle Kampfszene selbst. Beide trafen vor dem Dreh der Szene deshalb eine Vereinbarung: Für jedes Mal, dass einer von ihnen den anderen versehentlich mit einem Schlag erwischte, verpflichtete er sich, dem anderen einen Geldbetrag zu zahlen. 50 Dollar wurden für jeden leichten und 100 Dollar für jeden schweren Schlag verabredet. Als die Szene im Kasten war, musste Pitt 750 Dollar an Bana zahlen. Bana hingegen hatte die Choreografie perfekt drauf – und brauchte Pitt gar nichts zu zahlen.

"Troja" bricht mit Tradition von Schauspieler Sean Bean

Foto: Warner Bros. Deutschland, Da staunt Sean Bean: In "Troja" überlebt er bis zum Ende.

Für eine Sache ist Sean Bean unter Filmfans bekannt: In fast jedem seiner vielen Filmauftritte stirbt sein Charakter irgendwann. Zum Internet-Meme wurde das vor allem, als der "Der Herr der Ringe"-Star in der ersten Staffel der Serie "Game of Thrones" die Hauptrolle des Ned Stark übernahm – und seine Figur noch vor Ende der ersten Staffel geköpft wurde. In "Troja" aber wird diese Tradition gebrochen und sogar auf den Kopf gestellt. Bean spielt den griechischen Helden Odysseus und ist damit der einzige hochrangige griechische Krieger, der den Film überlebt.

Das Drehbuch zu "Troja" stammt übrigens von David Benioff, einem der zwei Schöpfer hinter "Game of Thrones". Benioff hat Bean also nach einigen Jahren doch noch erwischt.

Brad Pitt verschlief einen Hurrikan

Ganze zweimal mussten die Dreharbeiten in Mexiko unterbrochen werden, weil Hurrikans das Gebiet um das Set verwüsteten. Dabei wurden auch Kulissen schwer beschädigt, was die Produktion im Zeitplan zurückwarf. Verrückt ist da aber, dass auch die Unterkunft von Brad Pitt von dem Hurrikan erwischt und schwer beschädigt wurde. Nur der Star selbst bemerkte dies gar nicht – er war vom Drehtag zuvor so dermaßen erschöpft, dass er die ganze Nacht durchschlief. Nicht einmal der Hurrikan konnte ihn aufwecken.

Brad Pitt verletzte sich am Set im Stil seines Charakters

Foto: Warner Bros. Deutschland, Für "Troja" trainierte Brad Pitt ganze sechs Monate zur Vorbereitung.

Einer der vermutlich kuriosesten Zufälle der jüngeren Filmgeschichte ist sehr lustig, wenn man es hört, aber Brad Pitt konnte in dem Moment wohl kaum darüber lachen. Vor laufender Kamera verletzte sich der Star am linken Fuß – und riss sich die Achillessehne. Der Name der Achillessehne kommt natürlich von Achilles, einem Helden der griechischen Mythologie – exakt dem Helden, den Brad Pitt in "Troja" verkörpert. In der Mythologie ist die Ferse die einzige Stelle am Körper von Achilles, an der dieser verwundbar ist.

Das Trojanische Pferd vom Set existiert noch

Foto: Warner Bros. Deutschland, Nur im Film wurde das Trojanische Pferd vernichtet. Die echte Kulisse existiert noch.

Für die Dreharbeiten bauten die Filmemacher ein echtes Trojanisches Pferd, eine große Requisite, die enorm aufwendig geriet. Deshalb wurde sie auch nicht zerstört, als die Dreharbeiten abgeschlossen waren. Die Produktionsfirma schenkte die Requisite der türkischen Regierung, welche das Filmteam unterstützt hatte. Es steht heute noch an der Uferpromenade von Çanakkale, einer Stadt am Meer, in der sich die meisten Besucher der Ruinen von Troja aufhalten, da die Troja-Stätte nur etwa eine Stunde mit dem Auto von Çanakkale entfernt liegt.

Alternative Fassung "klaut" Musik aus anderen Filmen

Von "Troja" existieren zwei Schnittfassungen. Ursprünglich ging der Film über drei Stunden, doch das Studio ließ das Epos vor Kinostart um etwa 35 Minuten kürzen. Nach Veröffentlichung brachte Wolfgang Petersen einen so genannten "Director's Cut" heraus, der auch noch einmal ins Kino kam und auf DVD und Blu-ray erschien. In dieser Fassung ist der Film wieder wie original angedacht 198 Minuten lang. Für die musikalische Untermalung der neu hinzugefügten Szenen wurde Petersen sehr kreativ. Eigentlich wollte er Komponist Gabriel Yared für den Soundtrack zu "Troja". Über ein Jahr arbeitete Yared an seiner Musik, da entschied das Studio, seine Arbeit sei zu "altmodisch". Stattdessen wurde James Horner angeheuert, der die Musik zur Kinofassung von "Troja" in nur sechs Wochen komponierte.

Für den "Director's Cut" entfernte Petersen in vielen Szenen die Musik von Elfman wieder und nutzte Stücke, die Yared bereits fertig komponiert hatte. Für lange Passagen, für die gar keine Musik vorlag, bediente er sich einfach bei anderen Soundtracks. So sind in dieser Version von "Troja" musikalische Stücke aus "Starship Troopers", aus "Monte Christo" oder aus der 2001er Version von "Planet der Affen" zu hören.