Am 10. August kommen Fans von Stephen King gleich in den Genuss vier neuer Geschichten des berüchtigten Autoren: Sein Novellen-Buch "If It Bleeds" erscheint unter dem deutschen Titel "Blutige Nachrichten" endlich im Deutschen. Auch für Filmfans ist das Buch interessant, denn gleich drei der vier Novellen des Romans werden in Hollywood als Filme adaptiert, wie unter anderem Deadline berichtet: "Mr. Harrigans Telefon", "Ratte" und "Chucks Leben".

Mr. Harrigans Telefon: Netflix erzählt vom Geist aus dem Smartphone

Für die Kurzgeschichte "Mr. Harrigans Telefon" schließen sich Streaminganbieter Netflix und die Produktionsfirma Blumhouse ("Paranormal Activity") zusammen. In Kings Story geht es um einen Jungen, der einem alten Milliardär dabei hilft, sich mit modernen Smartphones zu arrangieren. Als der reiche Mann schließlich verstirbt, beginnt der Grusel – denn obwohl er längst unter der Erde liegt, bekommt sein jugendlicher Freund noch Nachrichten von dessen Smartphone. Die Regie des Films wird John Lee Hancock übernehmen, der in der Vergangenheit u.a. die Entstehungsgeschichten von Mary Poppins in "Saving Mr. Banks" und dem Fast-Food-Konzern McDonald's in "The Founder" verfilmte.

Ratte: Ben Stiller wird zum manischen Autor

Als Produzent, Regisseur und Hauptdarsteller soll Ben Stiller am zweiten neuen Stephen-King-Projekt arbeiten: "Ratte". Darin versucht der verzweifelte Autor Drew Larson endlich seine Buchidee für einen Western umzusetzen und fährt in eine Hütte im Wald, um sich ganz auf das Schreiben konzentrieren zu können. Als er wegen mehrerer Stürme nicht zur Ruhe kommt, erscheint ihm eine Ratte, mit der er sich auf einen Deal einlässt – der Literaturklassiker "Faust" lässt grüßen. Wie das schräge Projekt als Film umgesetzt werden soll, wird sich zeigen. Die Beteiligung von Ben Stiller deutet aber an, dass es ein interessanter Mix aus Psychostudie und Komödie werden könnte.

Chucks Leben: Der Klimawandel als Endzeit-Szenario

In "Chucks Leben" widmet sich Stephen King den Auswirkungen des Klimawandels, der in seiner Novelle zum Weltuntergang führt. Dabei erzählt die Geschichte vom Tänzer Chuck, der sich seiner Rolle als Teil des größeren Ganzen in einer verdammten Welt bewusst wird. Für das vergleichsweise ungewöhnliche, metaphorische Projekt wurde Regisseur Darren Aronofsky als Produzent gewonnen. Der sammelte bei Filmen wie "The Fountain" oder "Mother!" bereits Erfahrungen mit surrealen, esoterischen Stoffen.

Blutige Nachrichten: Was wird aus der vierten neuen Stephen-King-Novelle?

Eine Adaption der vierten Novelle des neuen Buchs, die wie dieses selbst "Blutige Nachrichten" heißt, steht noch aus. Der Grund: Die Rechte liegen womöglich beim US-amerikanischen Pay-TV-Sender HBO. In dieser Geschichte tritt nämlich erneut die Protagonistin Holly Gibney auf, die Stephen-King-Fans bereits bekannt ist – und deren Geschichte bereits adaptiert wurde. In der Serie "The Outsider" schlüpfte Schauspielerin Cynthia Erivo für HBO in die Rolle der autistischen Detektivin. Denkbar wäre also, dass HBO insgeheim bereits, basierend auf Kings neuer Novelle, an einer weiteren Staffel für "The Outsider" werkelt. Offiziell angekündigt ist dies aber noch nicht.

Stephen King: Seine Novellen schreiben Filmgeschichte

Schon einmal sorgte ein Novellen-Band von Stephen King für Sternstunden der Filmgeschichte. Sein Buch "Frühling, Sommer, Herbst und Tod" erzählte vier Novellen, die je einer Jahreszeit zugeordnet werden können. Auch damals wurden drei der vier Novellen verfilmt – und alle Adaptionen sind heute Kult-Klassiker. 1986 adaptierte Rob Reiner die Herbst-Kurzgeschichte "Die Leiche" und machte daraus den legendären Kinderfilm "Stand by Me – Das Geheimnis eines Sommers". Aus der Frühlings-Handlung "Pin-up" wurde 1994 das Meisterwerk "Die Verurteilten", der seit Jahren auf der Internetplattform IMDB die Top-250-Liste der besten Filme aller Zeiten anführt. Und auch die Sommer-Geschichte "Der Musterschüler" wurde von Bryan Singer unter demselben Titel 1998 auf die Leinwand gebracht.

Nur die letzte, das Winter-Märchen "Atemtechnik" fand nie den Weg nach Hollywood – bis jetzt. Denn Blumhouse arbeitet zufälligerweise auch hier an einer Adaption – und "Doctor Strange"-Regisseur Scott Derrickson soll die Inszenierung übernehmen.