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Statt Terence Hill & Bud Spencer: Diese Stars hätten fast ihren wichtigsten Film geschnappt

Bevor Bud Spencer und Terence Hill zu Film-Ikonen wurden, mussten sie erstmal ihren Durchbruch haben. Und daraus wäre fast nichts geworden, denn für ihren wichtigsten Film waren ganz andere Stars vorgesehen.

Es mag nicht ihr erster Film gewesen sein, doch Bud Spencer und Terence Hill, das wohl berühmteste Prügelkomödien-Duo der Welt, wurde insbesondere durch einen Spaghettiwestern international bekannt: "Die rechte und die linke Hand des Teufels". Als ungleiches Geschwisterpaar im Wilden Westen zeigten Spencer und Hill ihr komödiantisches Talent und ihre Schlagfertigkeit – im doppelten Sinne, denn die große Prügelei am Ende des Films nahm ihre spätere gemeinsame Karriere in voller Länge vorweg.

Dabei wäre diese heute legendäre Komödie fast nie eine mit den beiden Stars geworden. Der Regisseur Enzo Barboni hatte ganz andere Namen im Sinn. Es kommt sogar noch härter: Die Rolle von Bud Spencer existierte ursprünglich im Drehbuch gar nicht.

Western-Star sollte Rolle von Terence Hill übernehmen

Enzo Barboni hatte die Idee für eine Parodie auf italienische Western schon eine ganze Weile, zu einer Zeit, als er noch Kameramann bei Filmproduktionen war, statt selbst auf dem Regiestuhl zu sitzen. Barboni hielt etwa 1966 die Kamera beim legendären Italowestern "Django" von Meister-Regisseur Sergio Corbucci. Und damals hatte Barboni gerade die erste Drehbuchfassung zu "Die rechte und die linke Hand des Teufels" ausgearbeitet – damals war der Plot aber noch ziemlich anders. Es gab zum Beispiel nur eine Hauptfigur, jene von Terence Hill. Und wo er grade mal am Set von "Django" war, hielt er sein Skript dem Hauptdarsteller Franco Nero unter die Nase.

Nero gefiel das Drehbuch, doch er war an einem komödiantischen Western nicht interessiert – und nach seinem "Django"-Starruhm drehte er lieber weitere ernste Western, mehrere erneut unter der Regie von Corbucci. Doch Barboni gab sein Projekt nicht auf und nachdem er bei einem anderen Western erstmals Regie geführt hatte, nahm er "Die rechte und die linke Hand des Teufels" in Angriff – oder, wie der Film aus dem italienischen korrekt übersetzt eigentlich heißen müsste, "Sie nannten ihn Trinity".

Vor Bud Spencer & Terence Hill gab es ein Alternativ-Duo

Als das Projekt Gestalt annahm, beschloss Barboni, eine zweite Hauptfigur hinzuzufügen. Inspiriert wurde er von der Dick-und-Doof-Komödie "Laurel und Hary: Zwei ritten nach Texas". Als es jedoch um die Besetzung ging, wählte er erst zwei andere Stars aus: Terence Hills spätere Rolle ging an Peter Martell, der Part von Bud Spencer dafür an George Eastman. Erst kurz vor Drehbeginn entschied man sich dafür, dass man bekanntere Gesichter in den Parts wollte. Also landete man bei Terence Hill und Bud Spencer, die schon drei (allerdings ernste) Italowestern zuvor zusammengedreht hatten und dem italienischen Publikum daher als Duo aus diesem Genre bekannt waren.

Der Film wurde ein riesiger Erfolg. In Italien spielte er mehr als 1,2 Milliarden Lire ein, in Deutschland lockte er über fünf Millionen Menschen ins Kino. Der gewaltige Erfolg des Films, in Deutschland unterstützt durch eine bewusste überdrehte und alberne Synchronfassung von Rainer Brandt, begründete die Ära der Prügelkomödien, deren Stars Spencer und Hill wurden. Bis heute wird der Film zitiert und gewürdigt – so spielte Star-Regisseur Quentin Tarantino in seinem 2012 erschienenen Western "Django Unchained" in der Schlusssequenz den Titelsong von "Die rechte und die linke Hand des Teufels".