2007 war Robert Downey Jr. einer der Stars des US-amerikanischen Spielfilms "Zodiac". Der Film über den Serienmörder Zodiac, dem in den 1960er-Jahren in San Francisco zahlreiche Menschen zum Opfer fielen, war ein Meisterwerk. Downey Jr. spielte den Journalisten Paul Avery, der sich öffentlich mit "Zodiac" anlegt und so in dessen Visier gerät.

Dass der Film ein großer Erfolg wurde, ist auch der akribischen Regie von David Fincher zu verdanken, der gleich mehrfach bei internationalen Preisverleihungen für die beste Regie nominiert war. Robert Downey Jr. hatte mit dem Regisseur jedoch nur bedingt Freude und reagierte auf ganz eigene Art.

Zuchtmeister und Menschenmaler

Wie die New York Times berichtete, war es alles andere als leicht, mit Fincher zusammenzuarbeiten. Der Regisseur konnte sich so in einzelne Szenen verbeißen, dass mehr als 70 Aufnahmen nötig waren, bis er zufrieden war.

Downey Jr. nannte den Regisseur einen "Zuchtmeister". Sein Schauspielkollege Jake Gyllenhaal ging noch tiefer ins Detail. Fincher male mit Menschen, sagte er und fügte hinzu: "Es ist hart, eine Farbe zu sein."

Robert Downey Jr. und der stille Protest

IMAGO / Ronald Grant

Robert Downey Jr. und Regisseur David Fincher am Set von "Zodiac"

Letztlich fügten sich die Schauspieler aber zähneknirschend ihrem Schicksal. "Abgesehen davon, dass ich ihn mehrfach erdrosseln wollte, habe ich einfach beschlossen, ihm das zu geben, was er wollte", sagte Downey Jr. und fügte sarkastisch hinzu: "Ich glaube, ich bin die perfekte Person, um für ihn zu arbeiten, denn ich verstehe, wie Straflager funktionieren."

Doch irgendwann wurde der Drill dann offenbar doch zu viel für den Schauspieler. Im Dokumentarfilm "Side by Side" aus dem Jahr 2012, in dem es um die digitale Entwicklung im Filmgeschäft ging, erinnerte sich Regisseur David Fincher laut esquire.com: "Robert Downey kam tatsächlich zu mir und sagte: 'So kann ich nicht arbeiten. Ich komme nie dazu, in meinen Wohnwagen zu gehen. Ich kann nie meine Sachen zusammenpacken. Ich bin 14 Stunden am Tag auf den Beinen.' Er hat sogar Einmachgläser mit Urin am Set stehen lassen, drüben in der Ecke. Er hat gepinkelt und es als eine Form des Protests zurückgebracht."