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"Polizeiruf 110: Frau Schrödingers Katze" ist nur für bestimmte Krimi-Fans

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Ilsa Neubauer brilliert als Frau Schrödinger im neuen "Polizeiruf 110". BR/Geißendörfer Pictures/Hendrik Heiden

Kein "Tatort", sondern "Polizeiruf 110" steht diesen Sonntag im Ersten auf dem Programm. In dem Film "Frau Schrödingers Katze" entwickelt sich eine harmlose Suche zu einem ausgewachsenen Verbrechen. Aber nicht jeder braucht einzuschalten.

In Sachen Qualität, Spannung und vor allem abgründige Kommissare steht der "Polizeiruf 110" den "Tatort"-Filmen selten nach. Das hat auch das neue Team bewiesen, das erst vor kurzem in Halle an der Saale an den Start ging. 2021 ist das 50. Jubiläum der Filmreihe und mit "Frau Schrödingers Katze" kommt ein ganz spezieller Film in die ARD, der in München spielt und mit Verena Altenberger in der Hauptrolle eine der besten Schauspielerinnen Österreichs zu bieten hat. Sie ist wieder als Polizistin Bessie Eyckhoff unterwegs und erlebt einen äußerst ungewöhnlichen Fall.

"Polizeiruf 110": Inhalt und Schnellcheck

Ohne zu viel vorwegzunehmen: Auf der harmlos anmutenden Suche nach der Katze der alten Frau Schrödinger (Ilse Neubauer) stößt Ermittlerin Eyckhoff auf ein dunkles Verbrechen. Das Ehepaar Meyer hat nämlich den Plan, die gute Frau Schrödinger um ihr Haus zu betrügen. Als eine junge Frau die Katze durch Zufall findet, wird sie wenig später überfahren und die dunkle Verbrechensspirale nimmt ihren Lauf.

Vor allem Altenberger und Neubauer trumpfen durch ein feingeistiges Schauspiel auf, das nuanciert und spannend wirkt. Altenberger als eigentlich recht positive Polizistin und Neubauer als alte Münchner Grand-Dame, die viel zu verlieren hat.

Regisseur Oliver Haffner, sein erster Polizeiruf, hat bisher nur Kinofilme gemacht und nimmt sich in tollen Einstellungen richtig viel Zeit das bewohnte München abzubilden, sodass der Zuschauer tief in die Welt eintaucht. Fast schon retro wirken die Einstellungen, die der Münchner für seine Heimatstadt gefunden hat, in der er aufgewachsen ist. Einzig die Geschichte könnte in ihrer Erzählweise und mit der zugrundeliegenden Idee besser umgehen. Aber warum ist das so?

Ein wissenschaftliches Experiment als Krimi

Das berühmte Gedankenexperiment "Schrödingers Katze" ist die Grundlage für den Titel und die Idee des Films. Wenn eine Katze in einem geschlossenen Karton ist, kann keiner sagen, ob sie tot oder lebendig ist, also ist sie beides, bis man sie selbst beobachtet. Diese stark verkürzte Erklärung wird der Komplexität nicht gerecht. Die wird wiederum dem neuen Polizeiruf zum Verhängnis. Es tummeln sich gar nicht so viele verschiedene Figuren in dem Film – das Problem ist eher, dass die Geschichte verkopft ist. Das muss nicht schlecht sein, aber es ist eben nicht für jeden.

Ein Paar, das eine Frau um ihr Haus betrügen will, die ihre Katze verloren hat, die dann von einem Mädchen gefunden wird. Schließlich stößt noch dem Mädchen etwas zu und die Ermittlerin lernt noch einen Wissenschaftler kennen, während dem Krimi ein wissenschaftliches Experiment zugrunde liegt. Hier ist richtig was los. Kurzum: Wer seine Krimis lieber düster und etwas direkter und nicht so humorvoll mag, sollte sich "Frau Schrödingers Katze" vielleicht sparen.

"Polizeiruf 110: Frau Schrödingers Katze" läuft am Sonntag, 20:15 Uhr im Ersten.