Das Schönste kommt zum Schluss

Alter schützt vor Oscar nicht

Es gibt keine offiziellen Angaben, wer der älteste Oscar-Gewinner ist. Die Academy hält diese Angaben nur für Schauspieler fest. Aber als Ennio Morricone 2016 mit seinem Score zu "The Hateful Eight" siegte, stellte die Academy fest, er sei mit großer Wahrscheinlichkeit der älteste Sieger eines Wettbewerbs-Oscars und habe Charlie Chaplin übertrumpft, der 83 war, als er den Musik-Oscar für "Rampenlicht" gewann. In diesem Jahr droht Mor­ricone doppelt Gefahr: Sowohl der US-Autor James Ivory als auch die belgische Regieveteranin Agnès Varda sind 89. Gewinnen beide, setzt sich Varda an die Spitze. Sie ist genau sieben Tage vor Ivory geboren.

Bester Kurzfilm

Bitte merken

Jochen Alexander Freydank. Florian Gallenberger. Pepe Danquart. Konstantin Kaler. Christoph und Wolfgang Lauenstein. Thomas Stellmach und Tyron Montgome­ry. Sie alle holten Gold für Deutschland. Und kaum einer erinnert sich daran. Denn die acht holten ihre Oscars in den stiefmütterlich behandelten Kurzfilmkatego­rien. 2018 könnte ein Quartett folgen: Jakob Schuh und Jan Lachauer sind für den animierten Kurzfilm "Revolting Rhymes" nominiert, Katja Benrath und Tobias Rosen für ihren Kurzfilm "Watu Wote" (8.3., 0.30 Uhr, Bayern).

Ein Film, zwei Kandidaten

Kollege Konkurrent

Was, wenn der größte Oscar-Konkurrent dein Kollege ist? Diese Frage stellt sich in diesem Jahr für Woody Harrelson und Sam Rockwell, die für ihre Rollen in "Three Billboards Outside Ebbing, Missouri" um den Nebendarsteller-Oscar konkurrieren. Historisch ge­sehen stehen ihre Chancen ziemlich schlecht. 66-mal in der Oscar-Geschichte konkurrierten Darsteller aus demselben Film in derselben Kategorie. In zwei Dritteln der Fälle gab es ­einen lachenden Dritten. Aber wie sagt man so schön: Geteiltes Leid ist halbes Leid.

Vom Popstar zur Schauspielerin

Doppelt hält besser

Dass eine Schauspielerin für mehr als einen Oscar nominiert ist, hat es schon gegeben. Dass eine Darstellerin auch für den Besten Song kandidiert, ist ­dagegen einmalig. Die neunfache Grammy-Gewinnerin Mary J. Blige schrieb zusammen mit Raphael Saadiq und Taura Stinson für den Netflix-Film "Mudbound" den Song "Mighty River" und überzeugte als Farmerin so sehr, dass sie auch als Nebendarstellerin eine Nominierung holte. Als Songkomponist mit zwei Oscars nach Hause zu gehen, schaffte zuletzt Alan Jay Lerner 1958 für "Gigi": Er gewann auch in der Kategorie Bestes adaptiertes Drehbuch.

Frühe Ehrungen

Aller guten Dinge sind drei

Saoirse Ronan und Jennifer Lawrence liefern sich ein Rekordrennen um den "Jugend-Oscar". Mit 13 (wie Jodie Foster) erhielt Ronan für "Abbitte" ihre erste Nominierung. Lawrence ließ sich sechs Jahre mehr Zeit, holte dann aber drei Nominierungen in vier Jahren - und legte 2016 eine vierte drauf. Zeit für ­Ronan nachzuziehen - und vor allen Dingen zum ersten Mal das Goldmännchen mit nach Hause zu nehmen, was Lawrence 2013 schon gelang. Die Damen und ihre Nominierungen im jeweiligen Alter: Teresa Wright (23/24/24), Jennifer Jones (25/26/27), Norma Shearer (27/27/28), Joan Fontaine (22/23/25), Elizabeth Taylor (26/27/28), Jennifer Lawrence (19/21/22), Jodie Foster (13/25/28), Kate Winslet (20/22/26).