Das kann grandios werden oder völlig in die Hose gehen. Nicolas Cage wagt sich mit den Produzenten seines überragenden Comebackfilms "Mandy" an eine Verfilmung von H.P. Lovecrafts berühmter Kurzgeschichte "The Colour Out of Space" (dt. Titel "Die Farbe aus dem All").

So weit so gut. Das "Mandy"-Team hat schließlich bewiesen, dass der berüchtigte Overactor Nic Cage in bewusstem, künstlerisch überhöhtem Horrortrash richtig gut funktionieren kann. Die Wundertüte ist aber der vorgesehene Regisseur der Lovecraft-Verfilmung. Richard Stanley kann man als Kultregisseur, treffender aber als Wirrkopf beschreiben. Der Südafrikaner legte 1992 mit "Dust Devil" einen trotz schlappen Skript optisch interessanten Horrorstreifen vor, bei seinem ersten Versuch, im Genre-Mainstream zu landen ging er aber baden.

1996 drehte er mit Marlon Brando und Val Kilmer "D.N.A. - Die Insel des Dr. Moreau", wurde aber trotz der Konsultation eines Hexers gefeuert und durch John Frankenheimer ersetzt. Er tauchte im Dschungel unter und sabotierte angeblich die Dreharbeiten, wie die unterhaltsame Doku "Lost Soul" (2014) erzählt. Seit 96 hat Stanley keinen langen Spielfilm mehr gedreht.

Ist Lovecraft unverfilmbar?

Ein zweiter unsicherer Kantonist ist der Stoff selbst. Eine vollends adäquate Lovecraft-Verfilmung gab es bisher nicht. Schließlich arbeitet der große Horrorschriftsteller (1890 -1937) in seinen Texten gerne mit Kreaturen, Architekturen und Tönen, die sich dem menschlichen Verstand entziehen. Eine Herausforderung an Ausstattung und Effekteabteilung, die noch kein Film kongenial gemeistert hätte.

Als Horrorfilm gelungen ist immerhin das Splatter-Spektakel "Re-Animator" (1985). Wobei die Vorlage "Herbert West - Reanimator" eher untypisch trashig für Lovecraft ist und sowohl von Fans als auch vom Autor selbst wenig geschätzt wird.

Eine besondere Schwierigkeit bei einer werktreuen Verfilmung von "Die Farbe aus dem All" dürfte sein, dass selbige in Tönen schillert, die außerhalb des auf Erden bekannten Farbspektrums liegen. Die Macher der deutschen Low-Budget-Produktion "Die Farbe" von 2010 umgingen das Problem elegant, indem sie in Schwarz-Weiß drehten.