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Möchtegern-"Herr der Ringe" legt Mega-Bruchlandung hin

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Wer viel Geld in eine Filmproduktion investiert muss nicht automatisch auch viel wieder zurückbekommen. Jüngst mussten das Produzenten in China auf die ganz harte Tour mit ihrem Film "Asura" lernen.

Hollywood hat neben Blockbustern mit Milliarden Dollar Einnahmen auch jede Menge Flops produziert, in die zuvor viel Geld investiert wurde. Nun musste man jüngst auch im immer stärker werdenden Filmmarkt China eine herbe Enttäuschung hinnehmen: Wie das für gewöhnlich bestens informierte Branchenblatt The Hollywood Reporter berichtet, floppte mit "Asura" der wohl teuerste chinesische Film aller Zeiten an seinem Startwochenende so sehr, dass er nach nur zwei Tagen aus den Kinos genommen wurde.

Kehrt der Film zurück?

Vermarktet wurde "Asura" als kostspieligste Produktion des Landes überhaupt mit einem Budget von umgerechnet 110 Millionen US-Dollar. Dass angesichts dieser Kosten die Erwartungen sehr hoch gewesen sein dürften versteht sich von selbst. Leider wurden diese nicht nur nicht erfüllt, der Kinostart wurde eine regelrechte Katastrophe: Lediglich 7,1 Millionen Dollar wurden dem Bericht zufolge wieder in die Kassen gespült. Grund genug, um den Film vorzeitig aus dem Rennen zu ziehen.

Eine Sprecherin der leitenden Produktionsfirma Zhenjian Film wird jedoch dahingehend zitiert, dass der finanzielle Misserfolg nur einer der Gründe dafür sei, dass der Film vom Markt genommen wird. Angeblich wolle man den Film überarbeiten und später erneut ins Kino bringen. Ob es wirklich so weit kommen wird, kann aber gegenwärtig noch nicht gesagt werden. Mit "Asura" wollte man jedenfalls eine eigene Fantasy-Filmreihe ganz im Stile von "Der Herr der Ringe" ins Leben rufen, doch diese Pläne dürften jetzt vorerst auf Eis liegen.

Hollywood half nicht

Dabei wurden neben einheimischen Talenten auch Branchengrößen aus Hollywood mit ins Boot geholt, um "Asura" auf Erfolgskurs zu bringen. Mit Ngila Dickson wurde die oscarprämierte Kostümdesignerin von "Herr der Ringe" engagiert, Martín Hernandez werkelte schon zuvor bei "The Revenant" und "Birdman" am Ton und Charlie Iturriaga brachte seine Erfahrungen von unter anderem "Deadpool" und "Fast & Furious 7" mit ein. Geholfen hat es dem Regiedebüt des ehemaligen Stuntkoordinators Peng Zhang offenbar nicht.

Hatten Betrüger Mitschuld?

Gründe für einen Flop können vielfältig sein und auch im Falle von "Asura" spielten Faktoren wie eine geringe Besuchererwartung, schwaches Marketing und starke Konkurrenz eine Rolle. Allerdings wurden seitens der Produzenten auch Vorwürfe laut, wonach bei einem der größten Online-Kartenverkaufsportale des Landes reihenweise negative und gefälschte Bewertungen zu dem Film eingegangen seien - besonders auffällig sei dies im Vergleich zu einer anderen Plattform geworden, wo "Asura" deutlich besser abschnitt: mit einer Durchschnittswertung von 8,4 von 10 Punkten statt der wohl durch Fälschungen entstandenen 4,9 von 10. Ob aber wirklich etwas dran ist? Bei der unabhängigen Kritiken-Sammelseite Douban.com habe der Film schließlich ebenfalls sehr schlecht abgeschnitten.

Es bleibt abzuwarten, ob "Asura" erneut in die dortigen Lichtspielhäuser kommen wird. Über eine internationale Auswertung ist ebenfalls noch nichts bekannt.