Der 25te "James Bond"-Film wird mit so viel Presse begleitet, wie kaum ein Agentenabenteuer zuvor. Die Dreharbeiten laufen momentan in Italien und Großbritannien, mit glimpflich überstandener Explosion am Set und einem nach Verletzung bereits wieder gesenenen Hauptdarsteller. Daniel Craig tritt ein letztes Mal mit Martini-Glas vor die Kamera und nachdem Danny Boyle hingeschmissen hat, führt Cary Fukunaga ("True Detective") Regie. Um den Streifen überhaupt wieder auf Zack zu bringen, wurde "Fleabag"-Macherin Phoebe Waller-Bridge als Drehbuch-Doktorin engagiert.

Die derzeit so erfolgreiche TV-Produzentin ("Killing Eve") und Autorin hat sich für "James Bond 25" offenbar etwas Besonderes einfallen lassen. Daniel Craig soll ersetzt werden, seinen 007-Status bekommt eine weibliche Agentin. Ihre Darstellerin ist bereits gefunden: Lashana Lynch.

 

Nächster James Bond: 007-Nachfolge ungeklärt

Die aus "Captain Marvel" bekannte Darstellerin wird Craigs Agentennummer übernehmen, nachdem er den Dienst beim MI6 quittiert - so berichtet es die Daily Mail. Demnach befinde sich Bond zu Beginn des neuen Films in Jamaika und genieße seinen Ruhestand, als M (Ralph Fiennes) ihn wegen einer globalen Krise zu seinem letzten Einsatz bittet. Der britischen Zeitung habe ein Film-Insider berichtet:

"Es gibt eine entscheidende Szene zu Beginn des Films, in der M 'Komm herein 007' sagt und es erscheint Lashana, die schwarz, schön und eine Frau ist."

Daniel Craig wurde als 007 von Lashana Lynch ersetzt - dies soll alle Kinozuschauer gleich zu Beginn schocken. Was es für die offizielle Nachfolge von Craig im Bond-Universum bedeutet, ist hingegen unklar. Der Einsatz von Lynch ist nicht gleichbedeutend mit einem längerfristigen Engagement in der Rolle des Superagenten. Damit bleibt weiterhin unklar, welche/r DarstellerIn sich nach "James Bond 25" den Martini schütteln lässt.

Feministischer Agentenfilm: Phoebe Waller-Bridge übt Einfluss

Dennoch könnte die Rolle der 31-jährigen Britin eine Zeitenwende einläuten. Bereits seit Längerem wird darüber spekuliert, dass James Bond künftig auch von einer Frau verkörpert werden kann. Mit einer gleichberechtigten Rolle als MI6-Agentin im nächsten Film könnte Lashana Lynch ein neues Bewusstsein schaffen und das Kinopublikum für Neuerungen sensibilisieren. Schenkt man den aktuellen Berichten Glauben dürfte hinter dieser Casting-Entscheidung jedenfalls mehr stecken, als nur ein lockerer Gag.

Phoebe Waller-Bridge spielt bewusst mit den Klischees von Bond. So sei Craigs Agentenfigur natürlich sexuell von der neuen Frau angezogen und probiert seine üblichen Verführungstricks aus, ist aber verblüfft, wie die brillante, junge Frau ihn konsequent abblitzen lässt. Das klassische Bondgirl-Verhältnis wird dekonstruiert. Die Daily Mail berichtet sogar davon, dass der Ausdruck "Bond Girls" jetzt verboten sei. So will die Zeitung von einem Informanten erfahren haben: "Uns allen wurde gesagt, dass sie von nun an als" Bond Women" angesprochen werden sollen."

Waller-Bridge, die bereits mit dem durch einen weiblichen Hauptcast angeführten Thriller "Killing Eve" aufhorchen ließ, könnte genau dafür angeworben worden sein. Sie soll sicherzustellen, dass das 57-jährige Franchise mit der Zeit geht. Die Autorin gab jüngst zu dem Thema ein Statement ab: "Es wurde viel darüber geredet, ob Bond jetzt relevant ist oder nicht, aufgrund der Tatsache, wer er ist und wie er mit Frauen umgeht. Ich denke, er ist jetzt absolut relevant. [Das Franchise] muss einfach wachsen. Es muss sich erst entwickeln, und das Wichtigste ist, dass der Film die Frauen richtig behandelt. Er muss das nicht. Er muss seinem Charakter treu bleiben."

Bond bleibt Bond, doch der Kontext geht mit der Zeit. Alles spricht dafür, dass Craigs Nachfolger auch künftig auf einen männlichen Vornamen hört. Doch ein starker weiblicher Sidekick könnte längst keine Seltenheit mehr bleiben.