Was war das wieder für ein Jahr für Filmliebhaber: 2019 bot alles, was das Filmnerdherz liebt: Superhelden, Familiendramen, Mafiosigeschichten, Horror-Schinken, Musikperlen und Lachmuskeleroberer. Klar, dass da regelmäßig in den heiligen Räumen von TV SPIELFILM von den neusten Filme geschwärmt - und auch diskutiert wurde. Denn nicht immer waren wir uns einig, ob der 180-Minüter jetzt wirklich große Kunst oder einfach viel verschwendete Lebenszeit ist.

Deshalb präsentieren wir jetzt hier unsere Film-Höhepunkte aus 2019, die wir entweder im Kino oder bei einem der Streaming-Anbieter lieben gelernt haben.

Ina liebt: "Der Junge muss an die frische Luft"

"Die Buchvorlage wurde von Caroline Link einfach genial umgesetzt wurde: das Tragische in Kerkelings Leben ebenso wie das komische. Trotz der Depressionen und des Tods von Kerkelings Mutter bin ich nicht bedrückt aus dem Kino gegangen. Und Julius Weckauf hat einfach großartig spielt, so gut, dass man vergessen konnte, dass er NICHT Hape Kerkling ist. In meinen Augen ein echter Familienfilm, auch für Menschen, die den Komiker nicht kennen."

Ina Milert, Online-Redakteurin

Sebastian träumt von "Burning"

"Ich mag klassische amerikanische Thriller, in denen ein Normalo in gefährliche Situationen gerät, und ich mag asiatisches Kunstkino (Hou Hsiao-Hsien, Tsai Ming-liang). Insofern war "Burning" 2019 mein Traumfilm. Das hypnotische Thrillerdrama aus Südkorea nach einer Erzählung des japanischen Kultautors Haruki Murakami vereint das Beste aus beiden Welten. Der junge Tagelöhner Jongsu verliebt sich in seine ehemalige Klassenkameradin Haemi. Dann bringt Haemi ihre wohlhabende Reisebekanntschaft Ben ("Walking Dead"-Star Steven Yeun) mit. Die traute Dreisamkeit zerbricht, als Haemi spurlos verschwindet. Jongsu hat einen Verdacht: Ist Ben ein Serienmörder?

Absoluter Geheimtipp mit viel gesellschaftlichem und politischem Subtext, noch besser als der gehypte, etwas zu sehr in seine ach so originelle Story verliebte "Parasite" (ebenfalls aus Südkorea)."

Sebastian Milpetz, Online-Redakteur

Daniel schwört auf "Rolling Thunder Revue: A Bob Dylan Story by Martin Scorsese"

Netflix

"Rolling Thunder Revue: A Bob Dylan Story by Martin Scorsese" setzt sich mit dem Ausnahmemusiker Bob Dylan auseinander.

"Es ist erstmal nicht sonderlich schwer, mich mit irgendeinem Film über und vor allem mit Bob Dylan vor den Bildschirm zu locken. Die von Netflix produzierte Pseudo-Dokumentation hat aber dann meine Erwartungen übertroffen und entpuppte sich als Lieblingsfilm meines Jahres 2019, weil sie durch die ihre undurchsichtige Mischung aus echten und fiktiven Geschichten und Charakteren, den Künstler Bob Dylan in einer Weise zeichnet, wie er mich anspricht. Dylan ist ständig in Veränderung, Neues schaffend, hochgradig witzig und immer irgendwie kauzig und irritierend. Die Stimmung des Films und auch die legendäre Tour wurde von Scorsese meisterhaft in einer Mischung aus Beiläufigkeit und Perfektion inszeniert. Eine authentische Zeitreise in die noch stark von Dylans Kunst geprägten Jahre 75/76, visuell und musikalisch konsequent eingerahmt von seiner, für diese spezielle Ära gewählten, Interpretation von Folk und Americana."

Daniel Rausch von Traubenberg, Head of Audience Development

Kyra war vom "Joker" begeistert

"Joker war sooo viel besser als erwartet und endlich mal kein typischer Superheldenfilm, bei dem ein Happy-End vorprogrammiert ist. Überraschenderweise sympathisiert man mit dem Bösewicht. Zudem ist die schauspielerische Leistung von Joaquin Phoenix grandios – ich mag es gar nicht sagen, aber besser als Heath Ledger! Unbedingt gucken!"

Kyra Winterfeld, Online-Redakteurin

Mo träumt sich ins Weltall bei "Ad Astra"

Verleih

Brad Pitt in Bestleistung: "Ad Astra - Zu den Sternen".

"Brad Pitt im Weltall, spektakuläre Actionmomente, tolle Effekte – an der Oberfläche scheint es sich bei "Ad Astra – Zu den Sternen" um einen teuren Blockbuster der Superlative zu handeln und in der Tat ist er das beizeiten auch. Doch tief in seinem Kern schlummert eine zutiefst intime Vater-Sohn-Geschichte, bei der über die großen Schatten von Eltern sinniert wird, die sie auf ihre Kinder werfen und die ein Leben lang versuchen, aus ihnen zu treten. So begibt sich Pitt zu einer metaphorischen Begegnung mit seiner Vergangenheit, um anschließend zu seiner neuen Zukunft zurückzukehren. Ein poetischer, über weite Strecken überraschend nachdenklicher und leiser Trip, bei dem die unendliche Größe des Weltraums die zwischenmenschliche Distanz zum Ausdruck bringt. Ein auch aus sehr persönlichen Gründen wundervoller Film."

Woon-Mo Sung, Online-Redakteur

Johannes singt bei "Bohemian Rhapsody" mit

"Don´t stop me now! Dachte sich Rami Malek wohl in seiner fulminanten Rolle als Freddy Mercury. Der Film "Bohemian Rhapsody" lief zwar schon Ende 2018 im Kino, zeigt die verletzlichen Seiten des Jahrhundertkünstlers und die härte des Showbuisness so gut, dass es auch für mich 2019 der Film des Jahres war. Die Musik von Queen hat zeitlose Mega-Hits und der Film zeigt die menschlichen Züge eines Rockstars, die oft hinter der Show verschwinden. Dazu kommt die Detailverliebtheit der Bilder. Glaubt mir, ich hab den Wembley-Auftritt von Queen 1986 zigtausend Mal gesehen!"

Johannes Merkle, Online-Redakteur

Kerstin wurde übel von "Herzdame"

Verleih

In "Herzdame" verführt eine Anwältin ihren Stiefshohn.

"Es nicht oft, dass ich mich in einen Kinosessel setze und mir direkt nach den ersten fünf Minuten einfach nur schwindelig ist. Auch im weiteren Verlauf schafft es der Film "Herzdame" über seine exzellente Kameraführung, die starke schauspielerische Leistung und des mehr als heftigen Endes wirklich alles vom Zuschauer abzuverlangen. Der Film über eine Anwältin (Trine Dyrholm), die eine Affäre mit ihrem Stiefsohn (Gustav Lindh) beginnt, provoziert in fast jeder Szene. Regisseurin May el-Toukhy hat einen Film kreiiert, der mich noch Tage nach dem Kinobesuch heimgesucht hat. Keine Überraschung, dass "Herzdame" mit dem englischen Titel "Queen of Hearts" als dänischer Oscar-Kandidat ins Rennen geht."

Kerstin Ammermann, Senior Content Manager

Nicky freut sich über "Avengers: Endgame"

"Für mich führte in diesem Jahr kein Weg an "Avengers: Endgame" vorbei. Die Fans (also auch ich) haben ein Finale bekommen, das die jahrelange Arbeit und das ewige Storytelling würdig abschließt - so sehr, dass mir die künftigen MCU-Filme ziemlich egal sind. Von mir aus könnte das MCU heute enden und ich hätte mit "Endgame" und Co. immer wieder aufs Neue eine Riesen-Freude."

Nicky Wong, Video Development Manager