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"Joker"-Film mit Joaquin Phoenix: Regisseur Todd Phillips distanziert sich von Comic-Vorlage

Joaquin Phoenix Joker
Lächeln bitte: Joaquin Phoenix ist der Joker! Warner Bros. Pictures

Im Oktober erscheint der neue düstere "Joker"-Film mit Joaquin Phoenix in der Hauptrolle. Nun hat Regisseur Todd Phillips verraten was den Zuschauer erwartet.

Der Joker ist spätestens seit der Mega-Performance von Heath Ledger in Christopher Nolans "The Dark Knight" einer der beliebtesten Antagonisten des modernen Kinos - damit hatte Ledger sein Meisterwerk abgeliefert. Der Oscar postum war daher mehr als verdient. Nun möchte Joaquin Phoenix seine Interpretation des ambivalenten Charakters darbieten. Ziemlich große Fußstapfen (Achtung Wortwitz) in die er da treten will. Regisseur Todd Phillips hat derweil die Erwartungen an "Joker" etwas entkräftet und damit gestärkt. Klingt komisch, ist es aber nicht: Die Vorgeschichte des Gotham-Schurken ist eigentlich in dem Comicbuch "Batman: The Killing Joke" (dt.: "Batman: Lächeln, bitte!") von 1988 bestens beschrieben. Doch Phillips wollte sich für den neuen Film nicht an der literarischen Vorlage orientieren. "Die Leute werden deswegen bestimmt ziemlich wütend sein", spekulierte der Regisseur jüngst in einem Interview mit Empire. Grund für den kreativen Alleingang sei die komplette eigenständige Darstellung der Figur: "Wir haben eine unsere eigene Version davon geschrieben, wo ein Typ wie der Joker herkommen könnte. Es geht gar nicht um den Joker, sondern nur darum, wie man zu ihm wird", erklärte Phillips weiter. Die Loslösung von der Vorlage bietet daher eine völlig neue Sichtweise.

Ein Paradoxon, das Mut erfordert

Und dies ist auch die richtige Vorgehensweise, wenn man mit einer Interpretation von Nolan bzw. Ledger mithalten will. Mit einer neuen Version will man nicht Nachahmen, sondern versucht das Publikum auf seine eigene Art und Weise mit einer Figur zu begeistern. Alles andere kann nur scheitern. Daher halten wir es auch für eher unwahrscheinlich, dass die Fanbase, anders als beim "Suicide Squad", lange enttäuscht sein wird von einer Neu-Interpretation des Jokers. Joaquin Phoenix ist die bestmögliche Persona, der aktuell lebenden Schauspieler, die in der Lage sind, den sprunghaften Charakter zwischen Zynismus und Optimismus der Figur darzustellen, die anfangs doch noch versucht das Positive in der Welt zu finden. Ein Paradoxon das Mut erfordert. "Joker" kommt am 10. Oktober 2019 in die deutschen Kinos.