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Große Sorge um "Tenet": Blockbuster droht der Piraterie-Super-GAU

John David Washington in Tenet
John David Washington in "Tenet". Verleih

Es steht fest: Christopher Nolans "Tenet" wird der erste große Hollywood-Blockbuster der Coronazeit. Doch aufgrund des ungewöhnlichen internationalen Veröffentlichungsplans ist die Sorge vor Piraterie so groß wie selten zuvor.

Was war das doch für ein hin und her um "Tenet": Der neue Blockbuster von Christopher Nolan ("The Dark Knight", "Inception") sollte eigentlich schon längst angelaufen sein, doch wegen der Coronakrise wurde er einer von vielen Filmen, die verschoben werden mussten. Nachdem dann ein neuer Termin gefunden wurde, war dieser sogleich wieder hinfällig und zwischenzeitlich wuchs die Sorge immer weiter, der Titel könnte 2020 überhaupt nicht mehr erscheinen.

Nun allerdings steht der hiesige Kinostart endlich fest, am 26. August 2020 ist es dann auch in Deutschland so weit. Für Kinofans wird "Tenet" zum Pflichttermin, doch international kommt es zu einer gestaffelten Auswertung, wobei die USA ausnahmsweise mal erst recht spät in den Genuss kommen dürfen. Dem Branchenmagazin Variety zufolge birgt dies allerdings auch Risiken. Tatsächlich schlagen Experten schon Alarm aufgrund der zu erwartenden Piraterie.

Tenet: Die perfekte Chance für illegale Aufnahmen

Weil wegen der Pandemie besonders in den USA noch zahlreiche Kinos geschlossen sind (und viele es voraussichtlich auch bis zum angepeilten Start bleiben), entschied sich das Studio Warner zu einem gestaffelten Veröffentlichungsrhythmus weltweit. Doch genau das beherberge enormes Problempotenzial: "In gewisser Weise ist ‚Tenet‘ der perfekte Sturm für Piraterie", wird ein Insider zitiert.

Um "Tenet" seien enorme Erwartungshaltungen entstanden. Da aber nicht alle den Film zur gleichen Zeit sehen können und viele unter Umständen auch zunächst überhaupt nicht (große Kinostädte wie Los Angeles oder New York könnten betroffen sein), könne so die Nachfrage nach illegalen Aufnahmen schnell in die Höhe schießen. Zudem werden sich einige Filmfans nicht im Kino sicher fühlen, aufgrund des etwaigen Ansteckungsrisikos. Die im Zuge der Krise wiederbelebten Autokinos stellen ebenfalls eine besondere Gefahr dar.

Mögliche Sicherheitsvorkehrungen bei "Tenet"

Allerdings könnten durch die Abstandregelungen Personen mit Camcordern eventuell leichter erkannt werden. Durch den Einsatz zusätzlicher Sicherheitskräfte zur Einhaltung der Vorgaben wären auch Maßnahmen gegen Piraterie leichter und schneller umsetzbar, wie ein spanischer Kinobetreiber sagte. In England wäre es sogar möglich, dass Infrarot-Kameras, Nachtsichtgeräte und Taschenkontrollen zum Einsatz kommen.

Sollte "Tenet" dennoch seinen Weg ins Netz finden, so soll es ganze Unternehmen geben, die sich dann nur darum kümmern werden, die rechtswidrigen Aufnahmen wieder zu entfernen. In der Tat (und wie die Vergangenheit schon oft genug zeigte) ist Piraterie oft unvermeidbar. Da aber "Tenet" kurz nach dem Erscheinen in anderen Märkten auch in China und damit dem zweitgrößten Kinomarkt der Welt regulär starten wird, schätzt man die Einbußen gering ein. Warner selbst habe aber einigen Kinobetreibern zufolge keine extra Vorgaben zur Eindämmung von Piraterie gegeben. Nichtsdestotrotz kann davon ausgegangen werden, dass ein solch großes Studio ohnehin schon das Thema auf dem Schirm haben wird.

Wie sich die Situation in Deutschland darstellen wird, müssen Fans schon selbst herausfinden. Ab dem 26. August ist "Tenet" hierzulande zu sehen, der Vorverkauf ist bereits gestartet.

Der Trailer zu "Tenet". Warner Bros.