Mit "Glass" ist jüngst der neue spannende Thriller von M. Night Shyamalan in deutschen Kinos gestartet und Fans können jetzt endlich das große Finale einer Trilogie erleben, die einst vor 19 Jahren mit "Unbreakable" begann. In dem Film geht es bekanntlich um Menschen mit außergewöhnlichen Kräften, die sich für Superhelden halten und sowohl in "Glass" als auch "Unbreakable" spielen Comics eine zentrale Rolle. Heutzutage sind Filme auf Basis der gezeichneten Geschichten nicht mehr aus dem Mainstream wegzudenken, aber das sah anno 2000 noch ganz anders aus – und ausgerechnet Disney, der Konzern, der Milliarden mit dem MCU und Werken wie "Avengers: Infinity War" scheffelt, wollte damals mit Comics nichts zu tun haben.

Ja nichts erwähnen!

Im Interview mit TV SPIELFILM gab Shyamalan ausführliche Einblicke in die Entstehungsgeschichte von "Glass" und die dazugehörigen Vorgänger "Split" und "Unbreakable". Letzterer gab den Startschuss für den Handlungsbogen, der jetzt zu Ende geht und was viele vielleicht noch nicht wussten ist, dass Disney den Film damals vertrieben hat. Es ist allerdings kaum vorstellbar, dass der heutige Marktführer in punkto Comicverfilmungen von diesem Sujet einst nichts wissen wollte: "Disney hatte schlicht und ergreifend nicht an das Comic-Genre geglaubt", erinnerte sich der Filmemacher.

"Sie waren der Ansicht, dass dies der am wenigsten kommerzielle Aspekt des Films war, dass er sich eben um Comics drehte. Sie haben gesagt ‚Wir sollten das nicht erwähnen und den Film auch nicht so vermarkten, es ist nämlich nur ein Randphänomen.‘"

Es entbehrt natürlich nicht einer gewissen Ironie, dass jetzt, 19 Jahre später, Disney mit seinem MCU den Kino-Mainstream fest in seiner Gewalt hat und die zum Konzern gehörenden Marvel Studios die Blaupause dafür geliefert haben, wie man ein ganzes filmisches Universum voller Superhelden und -schurken etabliert. Das Unternehmen war übrigens auch bei "Glass" wieder beteiligt und dürfte schon die ersten Milliönchen heiß erwarten, die der Film einspielen wird. Seit dem 17. Januar 2019 können sich interessierte Kinogänger hierzulande ein Ticket für eine Vorstellung kaufen.