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"Gladiator"-Macher widerspricht mit irrer Aussage Millionen Fans

Gladiator, Joaquin Phoenix, Ridley Scott
Joaquin Phoenix und Russell Crowe in "Gladiator". Universal Pictures

Ridley Scott, seines Zeichens u.a. der Regisseur hinter dem modernen Klassiker "Gladiator", überraschte jüngst mit einer sehr eigenwilligen Interpretation des Monumentalfilms.

Ohne Frage zählt Ridley Scott ("Alien", "Blade Runner") zu den einflussreichsten Regisseuren seiner Generation. Im November 2023 veröffentlicht der 85-Jährige seinen neuesten Film, das Historienepos "Napoleon". Für die Besetzung der Hauptrolle arbeitete er mit einem alten Bekannten zusammen: Joaquin Phoenix, der unter Scotts Regie bereits in "Gladiator" den römischen Imperator Commodus verkörperte.

In einem Interview auf diesen legendären Filmschurken angesprochen überraschte Scott mit einer Aussage, die bei Millionen "Gladiator"-Fans für Stirnrunzeln sorgen dürfte. Nicht nur sagte Scott, er halte Commodus für eine sympathische Figur: Aus seiner Sicht handle es sich bei dem vatermordenden Tyrannen überhaupt nicht um einen Bösewicht.

Ridley Scott: Commodus ist "ein Produkt der Vernachlässigung"

Im Interview mit Deadline ließ sich Scott zu seiner ganz eigenen Interpretation der Commodus-Figur hinreißen: "In ‚Gladiator‘ sah ich ihn als die sympathischste Figur von allen. Er war ein Produkt der Vernachlässigung, der totalen Vernachlässigung durch einen Vater, den er anbetete. Im Film sagte der Vater dann schließlich: ‚Ich werde dich noch mehr vernachlässigen. Du wirst nicht der Fürst von Rom sein.‘" Dieses Verhalten führe dazu, dass Commodus seinen Vater letztlich erstickt und sich den Imperator-Titel eigenmächtig ergaunert.

"Von diesem Moment an spielte Joaquin für mich die sympathischste Person im ganzen Film", so Scott. "Was er getan hat, und was darauf folgte, was dabei herauskam, die Art und Weise, wie es geschah, war von seinem Vater geschaffen worden." Scotts Ansicht ist auf den ersten Blick nicht so weit hergeholt – wenngleich viele von Commodus‘ Taten, darunter der versuchte Inzest mit seiner Schwester Lucilla, ihn eigentlich dennoch als den "Bösewicht" der Geschichte charakterisieren sollte.

Scotts Worte könnten aber ein guter Ausgangspunkt sein, um "Gladiator" mal wieder anzuschauen. Immerhin ist für 2024 schon die Fortsetzung "Gladiator 2" angekündigt und hat neben Rückkehrerin Connie Nielsen noch Stars wie Denzel Washington ("Training Day"), Paul Mescal ("Aftersun"), Pedro Pascal ("The Last of Us"), May Calamawy ("Moon Knight") und Derek Jacobi ("Good Omens") an Bord.