Ein Film über Hollywood und die Manson-Morde, angesiedelt im Jahr 1969: Eigentlich lässt wenig darauf schließen, dass Tarantinos neuester Film "Once Upon A Time In Hollywood" einem Vergleich mit "Pulp Fiction" standhält. Immerhin war der Kulthit von 1994 eine fiktive Gangstersatire und "Once Upon A Time In Hollywood" wird Tarantinos erster Film, der auf wahren Begebenheiten beruht. Doch bei genauerer Betrachtung macht ein Vergleich durchaus Sinn.

Bevor wir das begründen, kurz ein Blick auf die Aussagen des Regisseurs: Bei einer Präsentation auf der Cinema Con in Las Vegas lanciert Tarantino den verheißungsvollen Satz, sein neuer Film sei "sehr ähnlich mit 'Pulp Fiction'". Außerdem sollen DiCaprio und Pitt in ihren Hauptrollen das "aufregendste, dynamischste Duo seit Robert Redford und Paul Newman" werden. Leonardo DiCaprio selbst war ebenfalls vor Ort, äußerte sich bei seinen Prognosen jedoch zurückhaltender: "Es ist schwer, über einen Film zu sprechen, den wir noch nicht gedreht haben, aber ich bin unglaublich aufgeregt."

"Once Upon A Time In Hollywood": Gleiche Erzählstruktur wie "Pulp Fiction"

Feststeht, dass DiCaprio in die Rolle des ehemaligen Westernserien-Stars Rick Dalton schlüpft. Gemeinsam mit seinem langjährigen Stunt-Double Cliff Booth (Brad Pitt) versucht er sich in einem Hollywood zurechtzufinden, das ihm schon lange fremd geworden ist. Parallel dazu ereignet sich in Los Angeles und Umgebung die Mordserie der von Charles Manson angeführten Sekte, der auch die schwangere Schauspielerin Sharon Tate (noch nicht bestätigt: Margot Robbie) zum Opfer fällt. Damit hätten wir bereits zwei Parallelen: Die Erzählstruktur und die Verortung der Handlung. Offenbar wird Tarantinos neuer Film wieder mehrere Haupthandlungsstränge aufweisen - wie bei "Pulp Fiction". Außerdem dreht sich seine Gangstersatire von 1994 um die kriminelle Szene im Großraum Los Angeles - die Manson-Morde sind vermutlich ihr bekanntester Auswuchs.

Die Erzählstruktur könnte sich dabei als die zentrale Gemeinsamkeit herauskristallisieren, denn Tarantino liebt es, Erzählstränge parallel laufen zu lassen und am Schluss zu verweben. Dass Tarantino selbst auf Robert Redford und Paul Newman verweist, lässt noch einen anderen Schluss zu: Brad Pitt und Leonardo DiCaprio könnte an das legendäre "Pulp Fiction"-Duo John Travolta und Samuel L. Jackson anknüpfen. Zwar zielte der Regisseur explizit auf Newman und Redford in ihren Rollen als Butch Cassidy und Sundance Kid im Westernklassiker "Zwei Banditen" ab, allerdings ist bei Tarantino immer mit scharfzüngigen Wortgefechten zu rechnen - ein Vergleich mit seinen "Pulp Fiction"-Figuren Vincent Vega und Jules Winnfield wäre kaum von der Hand zu weisen.
Doch in Sachen Western ist allein der Titel seines kommenden Films eine Verheißung: "Once Upon A Time In Hollywood" verweist auf eines der größten Meisterwerke des Westerns und damit auf Tarantinos Lieblingsgenre - Sergio Leones "Spiel mir das Lied vom Tod" trägt im Original den Titel "Once Upon A Time In The West". Die Dreharbeiten will Tarantino noch in diesem Jahr beginnen, der Kinostart wird dann voraussichtlich der 9. August 2019 sein - weltweit, wie es heißt.