Es gehört zu den gern kolportierten Geschichten von den Dreharbeiten zum ersten Teil der "Herr der Ringe"-Trilogie "Die Gefährten", dass Boromir-Darsteller Sean Bean mit einem speziellen Handicap geschlagen war: Der Brite litt unter heftiger Flugangst. Das Set auf dem Gipfel eines Berges stellte ihn daher vor besondere Herausforderungen, denn alle Beteiligten wurden per Hubschrauber dorthin gebracht.
Kollegen spielen Sean Bean einen üblen Streich
Eigentlich ist es keine schlechte Vorstellung, mit dem Helikopter zum Arbeitsplatz gebracht zu werden. Schauspieler und Crew konnten den Arbeitsweg mit Ausblick wohl auch genießen, für Sean Bean war es aufgrund seiner Flugangst dagegen ein Höllenritt. Wie Pilot Alfie Speight bei News.com.au ausgeplaudert hat, waren die Kollegen nicht ganz unschuldig daran. Als ob Sean Bean nicht schon genug zu leiden hatte, haben sie ihm dann auch noch einen heftigen Streich gespielt.
Zwei gut gelaunte Kollegen von Sean Bean erwähnten im Beisein des Piloten, dass der Brite eine große Flugbegeisterung besitzt. Der Pilot ließ es sich daraufhin nicht nehmen – vermeintlich Bean zuliebe – ein paar kleinere Flug-Tricks in den Gipfelflug einzubauen. Es muss eine wahre Tortur für den armen Schauspieler gewesen sein, der es sofort arg bereute, sich auf dieses Abenteuer eingelassen zu haben.
Beim Aussteigen – bleich und mit zitternden Knie – stand die Entscheidung des Stars fest: keine Hubschraubertouren mehr.
Britischer Schauspielstar muss zu Fuß gehen
Regisseur Peter Jackson bestätigte später, Bean habe ihm mitgeteilt, er werde künftig sehr früh am Morgen die Boromir-Ausrüstung holen und sich dann zu Fuß auf den Weg zum Gipfel machen. "Bei unserem Flug konnten wir Sean dann sehen, der wie eine menschliche Fliege aussah, während er die fast senkrechte Felswand hochkletterte", erinnert sich Jackson.
Zuerst kraxelte Bean alias Boromir – offenbar mit Kostüm und Maske – eine ganze Weile, nutzte dann einen Skilift auf der Strecke, bevor eine halbstündige Wanderung folgte. Es war ein harter Arbeitsweg.
Absurderweise haben die Anschläge vom 11. September 2001 Bean von seiner Flugangst kuriert, wie er in einem Interview mit The Guardian berichtete. Angesicht dieser unglaublichen Flugkatastrophe sei ihm die Angst vor einem Ausfall der Triebwerke plötzlich lächerlich vorgekommen.