Der Filmregisseur Tom Tykwer hält unter den jetzigen Corona-Einschränkungen Dreharbeiten für eine neue Staffel der Erfolgsserie "Babylon Berlin" für unmöglich.
Wegen der aktuellen Hygiene-Abstandsregeln seien Produktionen wesentlich eingeschränkt, Filmdrehs allenfalls im Studio möglich, sagte Tykwer am Mittwoch in Berlin. Kulturstaatsministerin Monika Grütters (CDU) kündigte neue Hilfen für die Film- und Kinobranche in Höhe von weiteren 40 Millionen Euro an.
Einen Film zu drehen heiße, spontane Situationen auf dem Set herzustellen, "das Unkontrollierte in einer kontrollierten Situation zu finden", sagte Tykwer, der gerade an dem Drehbuch für die neue Staffel von "Babylon Berlin" arbeitet. Vor allem Schauspieler spürten die neue Unsicherheit. Auch die Kinos hätten mit dem Misstrauen des Publikums zu kämpfen, das sich nur zögerlich wieder in geschlossene Säle traue. Ein Teil der Zuschauer habe sich an die Streaming-Angebote gewöhnt - "für einen Zehner", wie Tykwer sagte. Diese Menschen müssten wieder ins Kino zurückgeholt werden.
Kino-Förderung nach Corona
Mit den jetzt angekündigten Bundeshilfen sollen Kinos bei Investitionen in Umbau, Modernisierung und Ausstattung unterstützt werden - etwa für den Einbau von Schutzvorrichtungen, bargeldlose Kassen und Online-Ticketing. Jedes Kino kann dabei bis zu 315.000 Euro erhalten, ein Unternehmen mit mehreren Standorten insgesamt maximal 630.000 Euro.
Mit dem nun aufgelegten "Zukunftsprogramm Kino II" würden auch die Kinos gefördert, die bislang durch das Raster gefallen seien, erklärte der Branchenverband HDF Kino, dem vor allem die mittleren und großen Häuser angehören. Die Mittel stammen aus dem Hilfspaket für die Kultur in Höhe von einer Milliarde Euro. Insgesamt sind dort für die Film- und Kinobranche 160 Millionen Euro vorgesehen.
Anfang März hatte Grütters das "Zukunftsprogramm Kino" gestartet, mit dessen Hilfe zum Beispiel Kinos auf dem Land ihre Technik modernisieren können.