Der neue Film der Coen-Brüder "The Ballad of Buster Scruggs" wurde auf einigen Filmfestivals auch auf der großen Leinwand gezeigt. So feierte der Western beispielsweise seine Weltpremiere auf dem Festival von Venedig. Doch ab dem 16. November ist der Film von Joel und Ethan Coen nur noch via Netflix verfügbar. Für die Macher von modernen Klassikern wie "No Country for Old Men" oder "The Big Lebowski" ist es die erste Zusammenarbeit mit einem Streaminganbieter.
Mit "The Ballad of Buster Scruggs" entfalten die Filmemacher in sechs Teilen eine Erzählung aus dem amerikanischen Westen. Es geht um Verbrechen, um die Vergänglichkeit der Existenz und - ganz Western-typisch - um das Streben nach Geld, Gold oder Land.
Mit "The Ballad of Buster Scruggs" entfalten die Filmemacher in sechs Teilen eine Erzählung aus dem amerikanischen Westen. Es geht um Verbrechen, um die Vergänglichkeit der Existenz und - ganz Western-typisch - um das Streben nach Geld, Gold oder Land.
Filmkritik: Gut, aber nicht grandios
Die Coen-Brüder haben aus einer Anthologie für Netflix einen Episodenwestern gemacht, dessen Titelheld Buster Scruggs (Tim Blake Nelson) gerade mal 17 Minuten dabei ist. Denn die Geschichte um den singenden und den Zuschauer direkt ansprechenden Revolverhelden ist nur eine von sechs abgeschlossenen Episoden, die die Coen-Brüder erzählen und die sie angeblich über die vergangenen 35 Jahre ihres kreativen Schaffens hinweg gesammelt haben. Durch das Blättern in einem Buch werden sie in ihrer Unterschiedlichkeit zusammengehalten.
Das Ergebnis ist wechselhaft. Nach dem herausragenden, blutrünstigen und schwarzhumorigen Auftakt folgt eine amüsante Erzählung mit James Franco als Bankräuber, die gleichzeitig eine sanfte Anklage gegen die Todesstrafe ist. Im Anschluss sorgt Liam Neeson als Schausteller, der einen Darsteller ohne Gliedmaßen auftreten lässt, für eine bitterböse Note, die lange nachschwingt.
Tom Waits' Auftritt als Goldgräber ist ein pointierter Kommentar auf die Zerstörung der Natur durch den Menschen. Die letzten beiden Episoden - Zoe Kazan in einem Wagon Trail nach Oregon und Brendan Gleeson auf Postkutschenfahrt - fallen dagegen deutlich ab. Kritikwürdig ist auch die Erzählperspektive der sechs Geschichten. Obwohl ein Großteil der Cowboys im Westen schwarz war, kommen hier fast nur weiße Männer vor. Und wenigstens eine Episode hätten sie aus Sicht der Ureinwohner schildern können. Zumal in zwei Geschichten dem überholten Klischee des blutrünstigen Indianers gefrönt wird.
Fazit: Unterhaltsam, aber kein Coen-Geniestreich.
"The Ballad Of Buster Scruggs" ist ab 16. November auf Netflix verfügbar.
Das Ergebnis ist wechselhaft. Nach dem herausragenden, blutrünstigen und schwarzhumorigen Auftakt folgt eine amüsante Erzählung mit James Franco als Bankräuber, die gleichzeitig eine sanfte Anklage gegen die Todesstrafe ist. Im Anschluss sorgt Liam Neeson als Schausteller, der einen Darsteller ohne Gliedmaßen auftreten lässt, für eine bitterböse Note, die lange nachschwingt.
Tom Waits' Auftritt als Goldgräber ist ein pointierter Kommentar auf die Zerstörung der Natur durch den Menschen. Die letzten beiden Episoden - Zoe Kazan in einem Wagon Trail nach Oregon und Brendan Gleeson auf Postkutschenfahrt - fallen dagegen deutlich ab. Kritikwürdig ist auch die Erzählperspektive der sechs Geschichten. Obwohl ein Großteil der Cowboys im Westen schwarz war, kommen hier fast nur weiße Männer vor. Und wenigstens eine Episode hätten sie aus Sicht der Ureinwohner schildern können. Zumal in zwei Geschichten dem überholten Klischee des blutrünstigen Indianers gefrönt wird.
Fazit: Unterhaltsam, aber kein Coen-Geniestreich.
"The Ballad Of Buster Scruggs" ist ab 16. November auf Netflix verfügbar.