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Neu im Kino: "Cocaine Bear" basiert auf einer wahren Geschichte

Die Trailer zu "Cocaine Bear" lassen den abgefahrenen Kinofilm um einen mit Drogen vollgepumpten Bären wie das irrste Spektakel des Jahres aussehen. Tatsache ist aber auch, so schräg es klingen mag: "Cocaine Bear" basiert lose auf einer wahren Geschichte.

Die besten Geschichten schreibt das Leben selbst – offenbar aber auch die verrücktesten. Ab dem 13. April läuft in den deutschen Kinos "Cocaine Bear", der in den USA bereits für Aufsehen gesorgt hat und mit seinen Trailern ein Trash-Vergnügen par excellence verspricht. Es geht, wie der Titel verrät, um einen Bären, der durch ein Missgeschick eine große Ladung Kokain verschlingt und dann – nun im Drogenrausch – einen Haufen Menschen attackiert.

Wie man in der Vorschau sieht, hat sich Regisseurin Elizabeth Banks ("Pitch Perfect 2", "3 Engel für Charlie") einiges ausgedacht, um diese eh schon absurde Prämisse auf die Spitze zu treiben, etwa wenn der Kokain-Bär im Supersprint einem Krankenwagen nacheilt. Doch das Absurdeste am Film ist sein Ursprung: Die Idee der Geschichte stammt nämlich nicht aus Hollywood, sondern aus dem wahren Leben.

Ein Kokain-Bär: Das gab es wirklich

Foto: Universal Pictures, "Cocaine Bear" basiert tatsächlich auf wahren Begebenheiten.

Im Südosten der USA ist die Geschichte vom Cocaine Bear (oft auch Pablo Escobear genannt) gut bekannt. Am 11. September 1985 schmuggelte ein Mann namens Andrew C. Thornton II. einen Haufen Kokain aus Kolumbien in die USA. Gemeinsam mit einem Komplizen transportierten sie es per Flugzeug, doch stürzten ab. Um das Kokain zu retten, warf Thornton vierzig Plastikbehälter gefüllt mit Drogen über der Wildnis von Tennessee ab. Er selbst sprang auch aus der Maschine, doch da sein Fallschirm sich nicht öffnete, war er beim Aufprall auf der Stelle tot. Das FBI ermittelte später, dass das kleine Schmuggelflugzeug zu voll beladen und vermutlich daher ins Schleudern gekommen war.

Drei Monate später fand man in den Wäldern von Georgia einen 79 Kilogramm schweren toten Schwarzbären. Er hatte die Behälter mit dem Kokain gefunden und größtenteils aufgefressen, bis zu 34 Kilogramm Kokain im Wert von damals 20 Millionen Dollar. Der Gerichtsmediziner vor Ort gab an, der Magen des Bären sei bis zum Anschlag mit Kokain gefüllt gewesen. Mittlerweile steht der präparierte Bären-Kadaver in einem Einkaufszentrum in Kentucky und kann bis heute dort besichtigt werden.

Natürlich nimmt sich der Film sehr viele Freiheiten für die Darstellung auf der großen Leinwand. In "Cocaine Bear" tötet das Tier im Drogenrausch mehrere Leute, zeigt beispielsweise übernatürliche Leistungsfähigkeit – all das ist in der Realität nicht passiert. Es gibt keinen einzigen bestätigten Todesfall, der sich mit dem Koks-Bären in Verbindung bringen lässt. Die Geschichte hat aber in den USA einen hohen Bekanntheitsgrad und daher schon einige moderne Legenden nach sich gezogen. Eine Verfilmung war da wohl unvermeidlich.