Selbst Marvel-Fans müssen zugeben: Die bekanntesten Superhelden der Welt stammen aus dem Hause DC – unter anderem, weil sie zwei der ältesten Superhelden überhaupt sind: Superman und Batman. Beide könnten gegensätzlicher nicht sein: Superman ist der Pfadfinder Amerikas, eine strahlende und immer optimistische Lichtgestalt. Batman ist der Dunkle Ritter Gothams, eine düstere und angsteinflößende Figur der Dunkelheit.
2016 trafen beide in "Batman v Superman: Dawn of Justice" aufeinander, gespielt von Ben Affleck (Batman) und Henry Cavill (Superman). Doch der brachiale Zweikampf war so lange in der Mache, dass schon 15 Jahre zuvor noch ganz andere Namen mit dem Projekt in Verbindung standen. Und so viel wie bekannt ist, ist auch klar: Der Film wäre ein ganz anderer gewesen.
John Travolta v George Clooney: Ein etwas anderer Zweikampf
In den Comics ist es üblich, dass Superhelden wie Batman und Superman mal eben aufeinandertreffen. Im Kino war das lange undenkbar – bis 1997 "Batman und Robin" in die Kinos kam. Dort fällt ganz am Anfang ein Satz, der große Konsequenzen hatte. Robin macht gegenüber Batman einen coolen Spruch, der darauf genervt antwortet: "Deswegen arbeitet Superman allein." Batman erwähnt Superman in einem Film und stellt klar, dass beide Helden im selben Universum leben. Damit war der Damm gebrochen.
Trotz des Misserfolgs von "Batman und Robin" und den katastrophalen Kritiken zum bis dato letzten Superman-Film "Superman IV: Die Welt am Abgrund" war Warner Bros. bestrebt, ein Crossover beider Helden in die Kinos zu bringen. 2001 pitchte Andrew Kevin Walker das Projekt, er ist bekannt als Drehbuchautor des Thriller-Meisterwerks "Sieben" oder des Horrorfilms "Sleepy Hollow". Akiva Goldsman (Drehbuchautor von "A Beautiful Mind") sollte das Skript ausarbeiten, und Wolfgang Petersen (Regisseur von "Das Boot") Regie führen.
Goldsmans Drehbuch sah folgende Idee für die Handlung vor: Batman alias Bruce Wayne ist mittlerweile verlobt, doch seine Verlobte fällt dem Joker in die Hände und wird von diesem brutal ermordet. Schwer traumatisiert begibt Batman sich auf einen Rachetrip, der so ausartet, dass Superman auf den Dunklen Ritter angesetzt wird. Und auch Casting-Ideen hatte man bereits: Batman sollte – wie schon in "Batman und Robin" – erneut George Clooney übernehmen, während die Rolle von Superman an John Travolta gegangen wäre.
Das klingt vielleicht absurd, doch zur damaligen Zeit wäre dieses Prestigeprojekt wohl einmalig gewesen. Es scheiterte letztlich daran, dass das Studio das Vertrauen in die finanzielle Zugkraft von Batman und Superman verloren hatte. Erst 2005 sollte sich das ändern, als Regisseur Christopher Nolan mit seinem Blockbuster "Batman Begins" das Publikum zurückgewann und Kritiker weltweit überzeugte – der heutige Superheldenboom war geboren.