.

Das "The Big Bang Theory"-Vermächtnis: Darum werden wir uns an Sheldon und Co. immer erinnern

news
Die Stars aus "The Big Bang Theory" A.P.L.

Es ist offiziell: Die überaus erfolgreiche Sitcom "The Big Bang Theory" wird nach der sich aktuell im Dreh befindenden zwölften Staffel zu Ende gehen. Doch auch wenn dann keine neuen Folgen mit den allseits liebgewonnenen Nerds erscheinen werden, so werden diese doch unvergessen bleiben. Wir sagen euch, warum das so sein wird.

Aus und vorbei! Nach insgesamt zwölf Staffeln und ebenso vielen Jahren wird "The Big Bang Theory" zu Ende gehen. Die Nachricht erschütterte die Film- und Serienwelt und mittlerweile haben sich auch die Stars selbst zu Wort gemeldet. Nun heißt es also Abschied nehmen - die finale Runde wird aktuell gedreht, während in Deutschland demnächst noch die restlichen Folgen der elften Season ausgestrahlt werden. Kritiker der Serie dürften es wohl kaum abwarten können, aber ob sie wollen oder nicht, an Sheldon (Jim Parsons) und Co. wird man sich immer erinnern. Wir verraten euch, warum das so sein wird.

Der Erfolg in Zahlen

Quasi im selben Atemzug, in dem das bevorstehende Aus verkündet wurde, teilten die Macher von "TBBT" mit, dass man am Ende die am längsten laufende Multi-Camera-Serie überhaupt auf den Weg gebracht haben wird. In zwölf Runden werden insgesamt 279 Episoden produziert worden sein, womit der bisherige Rekord von "Two and a Half Men" gebrochen sein wird. Es ist natürlich gut möglich, dass diese Bestmarke eines Tages überholt wird. Aber bis dahin dürfte noch viel Zeit vergehen.

Ferner heimste "Big Bang" zahlreiche Preise und Nominierungen ein. Zu den bekannteren und prestigeträchtigeren Würdigungen dürften die 52 Emmy-Nominierungen gehören, die zu zehn Auszeichnungen führten. Auch wurde die Serie sieben Mal für den Golden Globe in die engere Wahl genommen - 2011 durfte dann Jim Parsons eine Trophäe mit nach Hause nehmen als Bester Schauspieler in einer Comedy- oder Musicalserie. Laut Angaben bei der IMDb wurde "The Big Bang Theory" insgesamt 68 Mal geehrt bei 224 Nominierungen.

Nicht vergessen sollte man zudem die bärenstarken Einschaltquoten: Nach einem langsamen Start konnten kontinuierlich immer mehr Menschen vor den Flimmerkisten versammelt werden und seit der sechsten Staffel, die zwischen 2012 und 2013 ausgestrahlt wurde, war "Big Bang" in den USA nie schlechter als die drittbeste Sendung mit mindestens 18,63 Millionen Zuschauern. Mit der elften Season landete man sogar auf den ersten Platz!

Das "Big Bang"-Stipendium

Foto: A.P.L.
"Big Bang" war aus rein geschäftlicher Sicht schon ein voller Erfolg, der trotz der immensen Produktionskosten (alleine die Gagen der Stars verschlangen bis vor Kurzem noch bis zu eine Million US-Dollar pro Folge) enorme Einnahmen für Produktionsstudio und Sender generiert hat. Aber auch darüber hinaus hat sich die Show für die Ewigkeit in Stellung gebracht.

Dank des "The Big Bang Theory"-Stipendiums werden junge Menschen nicht nur an die beliebten Nerds erinnert, sondern auch noch in ihrem Bestreben einer akademischen Karriere unterstützt. Ins Leben gerufen wurde es 2015 von Ko-Schöpfer Chuck Lorre, die Stars der Serie wie Johnny Galecki oder Kaley Cuoco steuerten großzügige Spenden bei. Vier Millionen US-Dollar wurden zu Beginn des Projektes gesammelt, die zunächst 20 Studenten der UCLA (University of California, Los Angeles) aus einkommensschwachen Haushalten zugutekamen, die sich für Wissenschaften, Technologie, Ingenieurswesen und Mathematik einschrieben. Mit jedem neuen Jahr kommen dann jeweils fünf weitere hinzu.

Zwar ist unbekannt, ob das Stipendium in seiner jetzigen Form auch nach dem Ende der Sitcom weiter bestehen wird, aber selbst wenn das nicht der Fall sein sollte, so hat es schon mehreren Personen in ihren Leben geholfen.

Wissenschaftliche "Big Bang"-Entdeckungen

Foto: Getty Images
Da in dem populären Serientitel geniale Forscher im Mittelpunkt stehen, verwundert es nicht, dass die Show auch von echten Wissenschaftlern wahrgenommen wird. Und zumindest einige haben "The Big Bang Theory" Denkmäler für alle Zeiten verpasst: Sheldons typischer Ausruf "Bazinga!" inspirierte jedenfalls 2017 die Studentin Na Hyun Jo die Elemente Barium [Ba], Zink [Zn] und Gallium [Ga] zu mischen, in der Hoffnung, etwas Neues zu entdecken. Als wegweisend hat sich das Ergebnis zwar nicht erwiesen, aber eine bis dato unbekannte atomare Struktur kam dennoch heraus.

Und wo wir schon bei "Bazinga!" sind: Euglossa bazinga wurde eine Bienenart benannt, die in Brasilien entdeckt wurde; bei Bazinga rieki handelt es sich wiederum um eine einzigartige Quallenspezies und im Zoo nördlich der US-Stadt Columbus wurde ein Affe schlichtweg Dr. Sheldon Cooper getauft. Zukünftige Generationen könnten also im Biologie-Unterricht auf Spuren von "The Big Bang Theory" stoßen.

"Bazinga!"

Foto: A.P.L.
Eines der zentralen Elemente bei "The Big Bang Theory" sind die ständigen Anspielungen auf die Popkultur: Ganz gleich ob Filme, Comics, Serien oder Videospiele, die Nerds lieben all das und werden nicht müde, leidenschaftlich darüber zu diskutieren. Doch mit den Jahren wurde aus der referenz- und zitatreichen Sendung selbst ein ganz eigenes Kultphänomen. Wer heute "Bazinga!" sagt, wird mit einiger Wahrscheinlichkeit auf Leute stoßen, die genau wissen, woher der Ausruf kommt - und die vielleicht einen oder mehrere Merchandise-Artikel ihr Eigen nennen, die sie mit der gleichen Liebe pflegen, wie Sheldon und seine Freunde Produkte anderer Marken.

Wer außerdem die letzten zehn Jahre nicht unter einem Stein verbracht hat, wird es bemerkt haben: Einstige Nischenthemen, die früher klischeehafterweise den Nerds vorbehalten waren, stoßen heute auf breite Akzeptanz in der Gesellschaft. Es vergeht kein Kinojahr, in dem nicht gleich mehrere Comicverfilmungen wie "Wonder Woman" oder "Deadpool" für enorme Einspielergebnisse und für große Bekanntheit der entsprechenden Helden sorgen und Videospiele haben wiederum die Filmindustrie längst überholt. Unterdessen war "The Big Bang Theory" stets im Fernsehen mit all diesen Themen und mit guten Quoten präsent - da dürfte es doch nicht zu sehr an den Haaren herbeigezogen sein zu spekulieren, dass die Serie ihren Teil zu dieser Entwicklung beigetragen hat.

Es mag sein, dass das Interesse an "The Big Bang Theory" mit den Jahren schwinden wird, aber die Sitcom hat sich einen festen Platz in der Fernsehgeschichte gesichert und Spuren hinterlassen, die weit über bloße Quoten und Preise hinausgehen, weshalb man sich immer an sie erinnern wird. Gegenwärtig dürften sich aber Fans auf der ganzen Welt auf die letzten Folgen vorbereiten. Hierzulande kommen Anhänger der lustigen Geeks demnächst in den Genuss der neuen Folgen der elften Staffel: Ab dem 10. September 2018 um 20:15 Uhr ist es bei ProSieben so weit.