1956 bringen unbekümmerte Abiturienten den Staatsapparat der DDR gegen sich auf und setzen so ihre Zukunft aufs Spiel.
Eisenhüttenstadt heißt noch Stalinstadt, als Theo und Kurt 1956 in Westberlin ins Kino gehen. In der „Wochenschau“ sehen sie Bilder aus Ungarn, wo der Studentenaufstand gegen die russischen Besatzer brutal niedergeschlagen wird. Am nächsten Morgen überreden die Freunde ihre Klassenkameraden zu einer Schweigeminute für die Opfer.
Der Rektor versucht, die Aktion als unpolitischen Streich abzutun — was sie im Grunde auch ist. Daraus wird jedoch bitterer Ernst, als sich das Volksbildungsministerium einschaltet und die Schüler unter Druck setzt: Zeigt niemand die Rädelsführer an, wird die Klasse nicht zum Abitur zugelassen …
Lars Kraume („Der Staat gegen Fritz Bauer“) macht aus dem historischen Akt der Zivilcourage ein schön leichtfüßiges Stück mit satirischer Note. Obwohl der Film nah an seinen jungen Protagonisten bleibt, rücken bald auch deren Familien in den Mittelpunkt, insbesondere die Väter von Theo und Kurt (Ronald Zehrfeld, Max Hopp).
Der 2020 verstorbene Michael Gwisdek ist hier als subversiver Senior dabei. Die Diskussion, ob man sich aus Solidarität die Zukunft verbauen darf, konfrontiert die Kriegsgeneration mit der eigenen Vergangenheit. Eine deutsche Geschichte, sicher. Aber ihre Themen sind so international wie zeitlos.
Info:
- Genre:
- Drama
- Land:
- D
- Jahr:
- 2018
- Länge:
- 109 Min.
- FSK:
- 12 Jahre
Cast & Crew:
- Theo Lemke
- Leonard Scheicher
- Kurt
- Tom Gramenz
- Lena
- Anna-Lena Klenke
- Paul
- Isaiah Michalski
- Erik
- Jonas Dassler
- Hermann Lemke
- Ronald Zehrfeld
- Rektor Schwarz
- Florian Lukas
- Kreisschulrätin Kessler
- Jördis Triebel
- Edgar
- Michael Gwisdek
- Volksbildungsminister Lange
- Burghart Klaußner
- Drehbuch:
- Lars Kraume
- Regie:
- Lars Kraume
- Produzent:
- Miriam Düssel, Susanne Freyer