Bully goes to Hollywood! In der sehr prominent besetzten Komödie "Der unglaubliche Burt Wonderstone" gibt Michael Bully Herbig sein US-Kinodebüt. Im Film geht es vor allem um die Rivalität zweier Magier - Steve Carells Burt Wonderstone und Jim Carreys Steve Gray - in Las Vegas. Wie Bully sein Debüt in Hollywood empfand, verrät er weiter unten. Was seine Co-Stars Steve Carell, Steve Buscemi, Jim Carrey und Olivia Wilde über die Welt der Magie und auch über Bully denken, erzählen sie im Interview, zu dem sie übrigens im Filmoutfit erschienen...
TV SPIELFILM Wer ist Burt Wonderstone?

STEVE CARELL
Er ist sehr egozentrisch, wie ein als Pfau herausgeputztes menschliches Wesen. Und natürlich ein absolutes Arschloch. Das zu spielen hat mir natürlich am meisten Spaß gemacht, weil ich im echten Leben so gar nicht dazu tendiere, so zu sein und so auszusehen - na ja, vielleicht außer heute... (lacht)

Sein Outfit scheint teilweise von Liberace inspiriert, teilweise von Siegfried & Roy.

STEVE CARELL
Ja, das ist ein Konglomerat aus verschiedenen Las-Vegas-Looks. Es brauchte viel Bräunungsspray, viele Perücken, viel rasierte Brust. Es sollte völlig überzogen sein, schrill, albern, nur ein bisschen der Realität verbunden. Aber dann bin ich in dieser Verkleidung durch Las Vegas marschiert und niemand hat sich auch nur umgedreht! (lacht) Da wussten wir, dass wir nicht so weit weg von der Wahrheit sind.

STEVE BUSCEMI Sehen Sie mich an! Das ist doch ziemlich bizarr, oder? (lacht) Aber nicht in dieser Welt in Las Vegas. Da passte es ganz einfach richtig.
Sie spielen Burts Assistenten Anton Marvelton, der schon als Kind von anderen Kindern verhauen wurde. Wie war das in Ihrer Kindheit?

STEVE BUSCEMI
Nun, ich war ganz bestimmt nicht das Kind, das andere Kinder verhauen hat. (lacht) Klar bin ich auch geärgert worden, aber ich konnte schon immer ganz gut Freunde finden, und ein gewisser Sinn für Humor hilft einem auch in manchen Situationen. Jedenfalls bewundere ich an Anton seinen Enthusiasmus, seine Loyalität. In vielerlei Hinsicht ist er immer noch ein Kind, er hat nie diese innere Magie verloren. Und er ist einfach ein netter Kerl.

Mr. Carrey, Ihre Figur, der Magier Steve Gray, ist eher nicht so nett, vielleicht sogar der unsympathischste Charakter, den Sie bislang gespielt haben, könnte das sein?

JIM CARREY
Na ja, "Cable Guy" war auch nicht so sympathisch, aber es kann sein, ja. Es ist immer dieselbe Geschichte, ihn hat keiner richtig lieb gehabt. Und solche Typen tun dann gern so, als lehnten sie all das ab, was sie sich doch am meisten wünschen. Wie jemand, der drei Stunden lang seine Haare stylt, damit es aussieht, als sei es ihm aber sowas von völlig egal. (lacht)
Kennen Sie solche Menschen?

JIM CARREY
Ich will ja keine Namen nennen... Nur die Mehrheit in Hollywod. (lacht)

Die Inspiration für die Figur können Sie aber verraten.

JIM CARREY
Ja, der Magier Criss Angel hatte sicherlich seinen Anteil, auch David Blaine. Ich hab das noch mit ein bisschen "Jackass" gewürzt, so ein bisschen Masochismus, all diese kleinen Dinge, die sich die Leute so gern im Internet ansehen.

Olivia, ein Running Gag im Film ist, dass Burt sich nie Ihren Namen merken kann. Ging
Ihnen das auch schon so wie dieser Jane?

OLIVIA WILDE
Nicht als ich aufwuchs, aber heute heißt doch jede zweite Olivia! (lacht) Ich hatte damit nie ein Problem, denn am Anfang einer Karriere als Schauspieler bedeutet dein Name gar nichts. Man muss mit Talent überzeugen. Ich hab als Praktikantin in einer Castingagentur gearbeitet, ich weiß, wovon ich spreche. Jeden Tag wirst du damit konfrontiert, dass du kaum eine Chance hast in dieser Stadt. Fünfzig Prozent ist auch Glück, deshalb ist es für mich auch immer noch ein bisschen surreal, meinen Namen auf dem Plakat zu sehen, mit all diesen anderen Namen. Bei der ersten Leseprobe habe ich heimlich ein Foto von allen Namensschildern gemacht, weil ich's einfach nicht glauben konnte...
Technischer Berater des Films war David Copperfield. Haben Sie Tricks von ihm gelernt? Was können Sie uns verraten?

STEVE CARELL
Gar nichts, ich musste absolute Geheimhaltung schwören. Im Film gibt es diesen Trick, den "Hangman". Den hat David entworfen und so ausgearbeitet, dass auch wir ihn als richtigen Zaubertrick vorführen konnten, ohne Kameraeffekte oder so. Allein dafür musste ich eine mehrseitige Erklärung unterschreiben - aber gut, wenn Sie's unbedingt wissen wollen... (tut, als wolle er den Trick erklären, alle lachen)

STEVE BUSCEMI Erst durch den "Hangman" ist mir bewusst geworden, wie wichtig Details sind. Die können winzig sein, aber wenn du etwas falsch machst, kommt das Publikum gleich dahinter. Man muss üben, üben, üben, jahrelang. Und was einen guten Magier auch ausmacht, ist die Präsentation. Ich muss zugeben, dass Steve und ich damit den meisten Spaß hatten.

OLIVIA WILDE Mich hat Magie ja schon immer fasziniert, seit ich fünf Jahre alt bin, hatte ich zu jedem meiner Geburtstage einen Zauberer. Aber ich wollte nie wissen, wie der Trick funktioniert. Das ist geblieben, bis heute.
Als Lucius Belvedere ist der deutsche Comedian und Schauspieler Bully Herbig im Film dabei. Wie war die Zusammenarbeit mit ihm?

JIM CARREY
Ich wusste kaum etwas über ihn, aber er ist ein wunderbarer Typ, sehr witzig, sehr kollaborativ. Und die Geschichte mit den Katzen soll ja stimmen... Aber dazu sag ich jetzt nichts! (lacht)

STEVE BUSCEMI Ich kannte ihn vorher auch nicht, aber es war eine große Freude, er hat einen wunderbar trockenen Humor. Manchmal dachte ich, ihm wäre gar nicht bewusst, dass er gerade witzig war, aber natürlich wusste er das ganz genau. Ich wünschte mir, es hätte mehr Szenen mit ihm als Lucius gegeben. Ich fand diese Figur großartig, gerade in den Szenen in der Bar, in der die Magier immer abhängen. Daraus allein hätte man schon einen eigenen Film machen können!

OLIVIA WILDE Bei dieser Szene wäre ich soo gern dabei gewesen, allein das Zuschauen machte solchen Spaß.

STEVE CARELL Ich kannte Bully bislang auch nicht, aber ich fand ihn großartig. Für mich ist er vergleichbar mit Peter Sellers, denn er bekennt sich zu der Figur, die er spielt, und das mit einer gewissen Integrität, wie auch Peter Sellers sie hatte. Der konnte eine total überzogene, alberne Figur spielen, die aber doch in der Realität verankert war. Ich glaube, Bully macht das auch so und das macht ihn auch so witzig. 

Scott Orlin


STEVE CARELL (50) spielte 6 Jahre lang die Hauptrolle in der US-TV-Comedy "The Office". Durchbruch im Kino mit "Jungfrau (40), männlich, sucht..."

STEVE BUSCEMI (55) wurde mit Rollen in Kultfilmen wie "Reservoir Dogs" und "Fargo" bekannt. Im TV spielt er die Hauptrolle in "Boardwalk Empire" (HBO).

JIM CARREY
(51) Kanadischer Komiker, Erfolg mit "Die Maske", und "Dumm und dümmer",
später folgte "Die Truman Show".

OLIVIA WILDE (29) spielte den Part der "Dreizehn" bei "Dr. House", später Rollen in "Tron: Legacy" und "Cowboys & Aliens"