Wahrheit oder Fiktion? Beim Romandebüt "Feuchtgebiete" rätselte 2008 ganz Deutschland, ob Charlotte Roche (36) möglicherweise Autobiografisches zu Papier gebracht habe. Fix bekam das Werk das Etikett Skandalbuch, ging es doch um Analsex, Hämorrhoiden und verweigerte Körperhygiene.

Auch ihr zweiter Roman "Schoßgebete" enthält explosiv Persönliches. Seitenlang verarbeitet sie darin den Unfalltod ihrer drei Brüder, die 2001 auf dem Weg zu Roches Hochzeit verunglückten. Ein Schicksalsschlag, der aus der Hauptfigur des Buches ein traumatisiertes, angstgepeinigtes Wesen macht, das sich nur bei einer Sache frei fühlt: beim Sex.

Logisch, dass es in der Verfilmung zum regen Austausch von Körperflüssigkeiten kommt, aber im Fokus steht doch der Unfall. Dass "Schoßgebete" (Kinostart: 18.9.) trotzdem auch sehr lustig geworden ist, dafür sorgen Regisseur Sönke Wortmann und die Hauptdarsteller Lavinia Wilson und Jürgen Vogel, die TV SPIELFILM im Münchner Hotel Bayerischer Hof zum Interview traf.

TV SPIELFILM: "Schoßgebete" erzählt die Geschichte einer Frau, die sich vor allem fürchtet, außer vor Sex.

LAVINIA WILSON
Eine so tolle und ambivalente Frauenfigur gibt es nicht so oft zu spielen. Elisabeth ist sehr komplex - sie ist an der Seele verletzt, sie ist überbordend, sie ist lustig und ironisch.

Ich habe den Roman vorher nicht gelesen, ich kenne nur das Drehbuch, und schon nach den ersten drei Seiten war klar, dass ich das gern spielen würde. Die Figuren, die ich üblicherweise angeboten bekomme, sind oft furchtbar eindimensional. Elisabeth dagegen hat unglaublich viele Facetten. Und sie ist eine sehr zeitgemäße Figur.

TV SPIELFILM: Ihre wichtigste Bezugsperson ist ihre Therapeutin.

LAVINIA WILSON Elisabeth versucht jeden Tag, ihre Ängste zu überwinden. Am Ende ist sie eine Frau, die lernen muss, dass man sich auch mal anlehnen kann, ohne dass es einem gleich als Schwäche ausgelegt wird. ...
Hier klicken!

TV SPIELFILM abonnieren

TV SPIELFILM abonnieren

TV SPIELFILM XXL abonnieren