TV SPIELFILM Sie haben die Option auf Don Winslows Roman tatsächlich mit eigenem Geld finanziert?

OLIVER STONE
Ja, ich liebe das Buch. Es kam aus dem Nichts, mein Agent hatte mir die Druckfahnen geschickt, das macht er nicht oft, daher musste es etwas Besonderes sein.

Was denken Sie über den Kampf gegen Drogen?

OLIVER STONE
Dass wir ein großes Problem haben. Der sogenannte "Krieg gegen Drogen", angefangen von Nixon in den 60ern, ist ein Desaster geworden. Der Drogenkrieg wird nie enden, weil zu viele Leute davon profitieren.

Und wenn man Gesetze ändert, vielleicht lockert?

OLIVER STONE
Mexiko und die USA sind jetzt schon zu abhängig vom Drogengeld. Das ist wie zur Zeit der Prohibition. Als die endete, sind die Gangster ja auch nicht einfach verschwunden.
Wie stehen Sie selbst zu weichen Drogen wie Hasch?

OLIVER STONE
Ich weiß, dass es in Kalifornien den besten Stoff gibt, besser als der aus Afghanistan, Vietnam, Jamaika, Süd-Sudan. Ich kann das sagen, ich war da überall.

Haben Sie den Schauspielern denn Lesestoff zur Vorbe­reitung gegeben?

OLIVER STONE
Nein, manchmal mögen Schauspieler gar nicht so gern lesen - und manchmal können sie es auch gar nicht! (lacht)

"Savages" bedeutet "Wilde". Wie wild sind Sie selbst?

OLIVER STONE
Na ja, wenn Sie sich meine alten Filme ansehen, geht es da schon ordentlich wild zu, nicht nur mit Waffen, auch sprachlich. Für die nötige Dramatik muss einiges auf dem Spiel stehen, egal, ob es um George W. Bush geht, die Wall Street oder Polizisten im World Trade Center. Ich mag es, wenn etwas auf dem Spiel steht.

Interview: S. Orlin