Bob D'Amico/ABC

Moderatorenduo James Franco und Anne Hathaway

Während die goldene Garde überdimensionaler Oscarstatuen schon brav Spalier steht vor dem Kodak-Theatre in Los Angeles, läuft hinter den Kulissen die Maschinerie auf Hochtouren. Denn mit einer Hollywoodgroßproduktion wie der Oscar-Verleihung kann selbst ein globaler Blockbuster wie "Avatar" nicht mithalten. Auch bei der bedeutendsten Preisverleihung der Filmbranche gibt es einen Regisseur, Produzenten, Drehbuchautoren, eine Dramaturgie - und eine unbezahlbare Starbesetzung.

Neben den beiden Gastgebern Anne Hathaway und James Franco und den Nominierten stehen auch etliche Präsentatoren schon fest: Vorjahresgewinnerin Sandra Bullock, "Twilight"-Star Robert Pattinson, Halle Berry, auch Oprah Winfrey, Amerikas mächtigste Medienfrau.

An den Texten für die glamourösen Nebenrollen wird schon seit Wochen gefeilt, auch der Ablauf ist in den Köpfen der Produzenten Don Mischer und Bruce Cohen längst durchgespielt. Beide bringen genug Erfahrung mit, wenn auch aus unterschiedlichen Bereichen: Cohen konnte im Jahr 2000 als Produzent von "American Beauty" auf der Bühne selbst einen Oscar für den Besten Film entgegennehmen, Mischer ist ein Veteran der Show-inszenierung im Fernsehen und hat etliche Emmy-Verleihungen, Super-Bowl-Shows, zuletzt sogar die Antrittsparty für US-Präsident Barack Obama dirigiert.
Neu: Keine Zeitbegrenzung für Dankesreden

Jeder Produzent der Oscarverleihung versucht etwas Neues, ohne den traditionell eher konservativen Mitgliedern der "Academy of Motion Picture Arts and Sciences" zuviel zumuten zu dürfen. Im letzten Jahr verabschiedete sich Regisseur Adam Shankman von der seit Jahren eingeführten Floskel "And the Oscar ges to...". Shankman, der fürs Kino ("Wedding Planner") und Fernsehen (TV-Hit "Glee") arbeitet und in der Jury der US-Ver-sion von "Let's Dance" sitzt, ließ die Stars wieder "And the winner is..." sagen, hoffte so auf mehr Wettbewerb, mehr Prickeln.

Filmverleih

Greer Garson gewann ihren einzigen Oscar 1943 für die Titelrolle in William Wylers "Mrs. Miniver". Insgesamt war sie noch sechs weitere Male nominiert

Mischer und Cohen haben eine andere, gewagte Idee: Sie wollen die Dankesreden der Gewinner nicht mehr zeitlich begrenzen, appellieren aber zugleich an die Vernunft der Stars. Ob sie damit durchkommen, ist eine der vielen spannenden Fragen, die erst in der Oscarnacht beantwortet werden. 1943 bedankte sich Greer Garson für die Ehrung als Beste Hauptdarstellerin in "Mrs. Miniver" 5 Minuten und 15 Sekunden lang, bevor sie in Tränen ausbrach.
Bei der Verleihung der Golden Globes im Januar war es noch zu einem Mini-Eklat gekommen, weil die TV-Gewinner angeblich viel schneller durch das Orchester "von der Bühne" gespielt wurden als ihre Kinokollegen.

Von solchen Unwägbarkeiten hängt die Länge der Oscar-Gala letztlich ab. 2002 dauerte sie 4 Stunden 23 - Rekord. Die kürzeste ging 1959 in 100 Minuten über die Bühne. Pro Sieben ist für alle Fälle gerüstet. Ab 1 Uhr nachts berichten Annemarie Warnkross und Steven Gätjen vom roten Teppich, die Show beginnt um 2 Uhr. Die nächste Sendung ist für 6.40 Uhr anberaumt. Müsste reichen.

Diese Oscar-Kandidaten können Sie jetzt schon im Kino oder auf DVD sehen

Alle Präsentatoren der Oscar-Gala auf einen Blick:
• Tom Hanks (Ausstattung und Kamera)
• Amy Adams
• Mila Kunis
• Matthew McConaughey
• Javier Bardem
• Helen Mirren
• Cate Blanchett
• Annette Bening
• Halle Berry
• Russell Brand
• Jeff Bridges (Hauptdarstellerin)
• Sandra Bullock (Hauptdarsteller)
• Hugh Jackman
• Scarlett Johansson
• Nicole Kidman
• Jude Law
• Marisa Tomei (Scientific and Technical Awards)
• Oprah Winfrey
• Reese Witherspoon

Die Interpreten auf der Oscar-Gala:
• Zachary Levi und Mandy Moore
• Gwyneth Paltrow
• Florence Welch und A.R. Rahman
• Randy Newman