Haben Sie die Narnia-Bücher von C.S. Lewis gelesen?

WILL POULTER
Ja klar, aber in den ersten beiden taucht Eustace Scrubb, den ich spiele, noch nicht auf. Ich habe mir auch die Narnia-Filme angeschaut und fand sie toll. Als ich dann für die Rolle in "Die Reise auf der Morgenröte" vorsprach, was schon drei Jahre her ist, habe ich das dritte Buch gelesen. Mir gefiel die Idee, Eustace zu spielen. Eine tolle Herausforderung.

Es hat Ihnen also Spaß gemacht, der fiese Cousin zu sein?

WILL POULTER
Ich hatte zwar ab und zu ein schlechtes Gewissen, so gemein zu Lucy und Edmund sein zu müssen, aber es war sehr lustig.

Sie sehen allerdings nicht ganz so aus wie Eustace im Buch beschrieben ist.

WILL POULTE
R Er hat dunkle Haare, und beim Vorsprechen hatte ich zuerst überlegt, meine blonden Haare zu färben. Ich hoffe zumindest, dass ich im wirklichen Leben nichts von Eustace habe.

Ihre Lieblingsszene im Film?

WILL POULTER
Der Abschied von Riepischiep ist eine sehr emotionale Szene, ebenso wie der Abschied von Lucy und dem Löwen Aslan.

Verleih

Eustaces flinker Gegner beim Schwertkampf: Maus Riepischiep

Und die lustigste Geschichte des Films?

WILL POULTER
Mein Schwertkampf mit Riepischiep. Ich musste mit einer Maus kämpfen und verlor das Duell. Bei den Dreharbeiten fiel es mir schwer, nicht laut zu lachen. Riepischiep sticht mir mit seinem kleinen Schwert zwischen die Augen, ich musste schielen, was mich immer zum Lachen brachte.

Sie filmten diese Szenen vor der sogenannten "Green Screen", die Maus wurde erst im Nachhinein per Computer eingefügt.

WILL POULTER
Genau, ich schlug mit dem Schwert kreuz und quer durch die Luft aber vor mir war nichts. Das sah sicher komisch aus. Ich kämpfte gegen das Nichts und verlor trotzdem.

Eustace Scrubb verwandelt sich im Film dann auch noch in einen Drachen...

WILL POULTER
Das hatte fast gar nichts mit mir zu tun, sondern dafür sorgten natürlich wieder die Spezialeffekte. Der Drache sieht aber sehr cool aus.

Wie empfanden sie die Dreharbeiten insgesamt?

WILL POULTER
Für mich was das alles neu, wir reisten ans Set nach Australien. Meine Familie und ich lebten dort sechs Monate. Es war schon merkwürdig, aber letztendlich einfach nur wahnsinnig aufregend. Weil ich nicht beim ersten oder zweiten Film dabei war, wusste ich gar nicht was mich erwartet. Als ich das Set zum ersten Mal sah, fiel mir die Kinnlade runter.

Gaben Ihre Eltern einfach ihre Jobs auf, damit sie alle nach Australien ziehen konnten?

WILL POULTER
Mein Vater ist Medizinprofessor und hatte drei Monate lang eine Stelle in Sydney, danach ist er nach London zurückgekehrt. Meine Mutter war Krankenschwester, arbeitete aber schon vor dem Film nicht mehr, sie blieb bei uns. Meine kleine Schwester und ich in Australien wurden privat unterrichtet.

Wie wirkten sich die Dreharbeiten auf Ihre schulischen Leistungen aus?

WILL POULTER
Ich fehlte schon sehr oft, meine Anwesenheitsrate lag bei 39 Prozent das war nicht so toll. Es macht die Schule nicht leichter, aber wir hatten tolle Lehrer am Set, die uns sehr geholfen haben. Die Schule hat Verständnis gezeigt und mich auch sehr unterstützt.

Wollen Sie nach der Schule Schauspieler werden oder doch eher in die Fußstapfen Ihres Vater treten und Medizin studieren?

WILL POULTER
Dafür bin ich nicht schlau genug, das überlasse ich lieber meiner kleinen Schwester. Ich würde sehr gerne die Schauspielerei zu meinem Beruf machen, aber das ist natürlich sehr schwierig.

Poulter (l.) mit den "Narnia"-Veteranen Skandar Keynes und Georgie Henley. Rechts: Prinz Kaspian-Darsteller Ben Barnes

Wie wurden Sie als Neuzugang von den anderen Hauptdarstellern aufgenommen?

WILL POULTER
Alle waren sehr nett zu mir, ich hatte wirklich Glück, denn anfangs war ich schon nervös.

Was sagen Ihre Schulfreunde, dass Sie nun auf dem Weg sind ein Hollwoodstar zu werden?

WILL POULTER
Naja, soweit bin ich ja noch lange nicht. Meine Freunde finden es toll. Mein bester Freund Nat hat mich sogar einige Wochen in Australien besucht. Alle haben sich schnell dran gewöhnt, denn ich bin ja immer noch der gleiche langweilige Will.

Die Narnia-Filme sind in der ganzen Welt bekannt. Sind Sie auf den Wirbel um Ihre Person vorbereitet, der auf Sie zukommen wird?

WILL POULTER
Mir ist zwar klar, dass es eine große Veränderung geben wird, aber ich werde sicherlich trotzdem überrascht vom Ergebnis sein. Ich freue mich darauf, wenn der Film in die Kinos kommt. Ich bin stolz darauf und hatte sehr viel Glück, mitspielen zu dürfen.

Werden wir Sie in weiteren Narnia-Filmen sehen? Vielleicht in "The Silver Chair"?

WILL POULTER
Es besteht wohl die Chance, aber ich weiß es noch nicht. Abwarten! Falls es klappt, wäre es super. Aber drücken Sie mir erstmal die Daumen für diesen Film.

Interview: Andrea Daschner