TV SPIELFILM: Sie haben vor den Dreharbeiten mit Valerie Plame gesprochen. Wie kam das Treffen zustande?

NAOMI WATTS Etliche Telefonate und E-Mails gingen dem Treffen voraus. Ich hatte gerade ein Baby bekommen, daher war an eine lange Reise nicht zu denken. Wir überlegten, ob wir uns nicht auf halber Strecke auf dem Flughafen von Chicago treffen könnten und haben sehr gelacht, weil es fast so klang, als wären wir zwei Spione auf geheimer Mission. Sie kam dann nach New York und diesmal war ich es, die nervös war.

Hat sie Ihnen helfen können?

NAOMI WATTS
Ja, sie war dann oft am Set und wir haben uns richtig gut kennengelernt. Für mich war sie eine Art persönlicher Berater, und sie hat auch Doug stets darauf hingewiesen, wenn etwas nicht richtig zu sein schien.

Sie hatten nicht viel Zeit, sich zu entscheiden.

NAOMI WATTS
Stimmt. Für mich war es das schlechteste Timing überhaupt. Mein Baby wurde am 13. Dezember geboren, ich las das Drehbuch am 28. Dezember und im Februar wurde schon gedreht. Ich war zwischenzeitlich so erschöpft, dass ich nicht wusste, ob ich durchhalten würde. Wir mussten in verschiedenen Ländern drehen, das war sehr kompliziert.

Verleih

"Fair Game": Naomi Watts als Valerie Plame mit Sean Penn als Plames Ehemann Joseph C. Wilson

Welches Land war am schwierigsten?

NAOMI WATTS
Ägypten, der Dreh in Kairo. Wenn man in den Straßen von New York dreht, gibt es 20 Verkehrspolizisten und Regieassistenten, die über Funk alles koordinieren. Kairo war Chaos pur. Doug (Liman, der Regisseur) wollte, dass ich eine Straße überquere, aber der Verkehr war völlig außer Kontrolle. Und man muss dazu wissen, dass auch Doug nicht zu kontrollieren ist. Er selbst ist das organisierte Chaos.

Haben Sie die richtigen Voraussetzungen, die eine gute Agentin mitbringen muss?

NAOMI WATTS
Nein, überhaupt nicht. Darüber haben wir schon am Set gescherzt. Ich mag es, neue Identitäten anzunehmen, mich hinter einer Figur zu verstecken. Das tat Valerie auch, aber ich bekomme höchstens schlechte Kritiken, sie eine Kugel in den Kopf!

Interview: Scott Orlin