Zwischen 1983 und 1985 war sie dreimal in Folge für den Oscar nominiert: Glenn Close. "Eine verhängnisvolle Affäre" machte sie zum Inbegriff der irren Stalkerin, Cruella de Vil in "101 Dalmatiner" zum Kinderschreck.
Für die Justizserie "Damages" (2007-12) bekam sie zwei Emmys, 2012 dann Oscarnominierung Nr. 6 für ihre beeindruckende Leistung im irischen Drama "Albert Nobbs". Jetzt gibt Close, inzwischen 67, die Polizeichefin im Weltraumspaß "Guardians of the Galaxy". Wir telefonierten mit ihr vor Ansicht des Films:

Was um alles in der Welt machen Sie ausgerechnet in solch einem Film?

GLENN CLOSE
(lacht) Ich wollte mal etwas anderes machen. Marvel war bislang sehr smart mit dieser Art Filme, ich dachte, es wäre sicher aufregend, Teil der nächsten Generation zu sein. Außerdem wurde mir mein Part als die "Samuel-L.-Jackson-Rolle" beschrieben, das fand ich gar nicht schlecht.
Wie ist das zu verstehen?

GLENN CLOSE
Man hat ein paar Szenen, die Rolle ist auch durchaus bedeutend, aber sie muss nicht den Film tragen. Das ist ein echter Luxus.

Können Sie Ihre Rolle beschreiben?

GLENN CLOSE
Nova Prime ist Kopf des Nova Corps, das sind im Grunde die Polizeitruppen der Galaxie. Sie ist die Kommandeurin, also sehr wichtig. Außerdem hat sie eine fantastische Frisur (lacht) und eine ganz wundervolle Uniform.

Marvel verpflichtet die Schauspieler meist für mehrere Filme. Wie ist das bei Ihnen?

GLENN CLOSE
Ja, ich habe einen Vertrag über drei Filme und hoffe sehr, dass der Film so erfolgreich wird, dass ich weitermachen kann. Für mich ist das ideal: Ich kann gut planen, hab aber auch eine gewisse finanzielle Sicherheit.

Hatten Sie auch Szenen mit den erst später per Computer eingefügten Figuren?

GLENN CLOSE
Nein, ich selbst nicht, aber ich konnte immer den Mann auf seinen Knien herumrutschen sehen, der signalisieren sollte, wo der Waschbär Rocket in einer Szene sein würde.

Reizt Sie nach "Damages" auch TV eigentlich noch?

GLENN CLOSE
Hmm, darüber hab ich tatsächlich noch gar nicht nachgedacht. Vielleicht eine Miniserie wie "True Detective", das wär was.

Interview: V. Bleeck