Als Familienvater auf Hawaii macht sich George Clooney in der Tragikomödie "The Descendants" zusammen mit seinen beiden Teenagertöchtern auf die Suche nach dem Liebhaber seiner im Koma liegenden Ehefrau. Im wahren Leben ist der Hollywoodstar immer noch eingefleischter Single und hat auch zu noch so ernsten Themen immer einen Scherz auf den Lippen:

TV SPIELFILM Im Film geht es darum, wie man mit dem Tod umgeht. Haben Sie schon mal darüber nachgedacht, was mit Ihnen am Ende passieren soll?

GEORGE CLOONEY
Ich hab schon mal versucht, meine Leber zu spenden, aber niemand wollte sie haben. (lacht) Stellen Sie sich meine Enttäuschung vor! Nein, ich würde tatsächlich alle meine Organen spenden, so weit möglich, und der Rest würde verbrannt werden. Die Vorstellung, in so einer hölzernen Kiste zu liegen, mag ich gar nicht.

Und was wäre mit Ihrer Asche?

GEORGE CLOONEY
Mein letzter Wille wäre, dass meine besten Freunde alle etwas Asche und Geld bekämen und dann damit an Orte reisen, an denen ich noch nie war - das wäre nicht der verkehrteste Weg, denke ich.
Sie sind letztes Jahr 50 geworden. War das etwas Besonderes für Sie?

GEORGE CLOONEY
Nein, komischerweise war die 50 für mich keine Schallmauer oder so. Sicher auch, weil ich schon so lange in diesem Geschäft bin, dass die Leute eh schon geglaubt haben, dass ich so alt bin, da war's jetzt keine große Überraschung mehr!

Und wo sehen Sie sich in zehn Jahren?

GEORGE CLOONEY
Am Leben? (lacht) Aufrecht stehend, das hoffe ich wirklich. Oder mit einem Gehwagen. Ich weiß es nicht, keine Ahnung. Hoffentlich kann ich dann immer noch das machen, was ich jetzt mache, obwohl auf der anderen Seite tatsächlich meine größte Angst ist, in zehn Jahren immer noch genau dasselbe zu machen...

Was Sie sicher nicht mehr machen wollten, ist, in Flip-Flops rund um Hawaii zu rennen, wie Sie es im Film tun.

GEORGE CLOONEY
Alexander (Payne; Regisseur) meinte nur, ich solle die Flip-Flops anziehen und losrennen wie ein Mann, na ja, eben in diesen Dingern rennt. Und dann meinte er, ich könne doch noch ein bisschen mehr laufen und schon war ich die halbe Drehzeit allein damit beschäftigt, in albernen Flip-Flops rumzurennen.
Bestimmt ein schönes Bild.

GEORGE CLOONEY
Vor allem, weil heutzutage ja wirklich jeder eine Videokamera hat. Es gibt sicher an die hundert Versionen auf YouTube.

Sie haben selbst keine Kinder. Wie war es für Sie, hier einen so fürsorglichen Familienvater zu spielen?

GEORGE CLOONEY
Das hat mir tatsächlich Spaß gemacht, aber vor allem, weil ich am Set sowas wie der verrückte Onkel sein konnte. Die Mädchen, die meine Töchter spielten, waren viel erwachsener als ich - ich hab allen ständig Streiche gespielt und sie meinten immer: "Mach das nicht, benimm dich doch mal wie ein Erwachsener!" Ach, mir gefällt die Stelle als verrückter Onkel.

Was würden Sie denn tun, wenn Ihre Frau Sie mit jemandem betrogen hat?

GEORGE CLOONEY
Ich weiß nicht, das ist sicher schon passiert, ohne dass ich davon wusste... Ich glaube, ich würde den Typen umbringen. Und es vorher noch seiner Frau erzählen.

Interview: Scott Orlin