Facebook hat rund 24 Millionen aktive Mitglieder in Deutschland, darunter auch viele Eltern. Diese möchten oft gern mit ihrem Kind "befreundet" sein. "Freundschaften zwischen Eltern und Kindern in sozialen Netzwerken sind okay, wenn sich beide Seiten fair verhalten", so Kristin Langer, Mediencoach bei "SCHAU HIN! Was Dein Kind mit Medien macht", dem Medienratgeber für Eltern.

Wichtig ist, dass Eltern die Privatsphäre ihres Kindes auch online beachten. Schließlich würden sie ja auch nicht einfach das Tagebuch ihres Kindes lesen. Das schadet nur dem gegenseitigen Vertrauen und behindert weitere Gespräche und Vereinbarungen zur Mediennutzung.

Nicht zu sehr einmischen
Auch wenn es verlockend sein kann, über Facebook mehr über die Interessen und Beziehungen des Kindes zu erfahren, eignet sich dazu ein gemeinsames Gespräch viel besser. Wenn Eltern die Statusmeldungen ihres Kindes öffentlich kommentieren, die Freunde des Kindes anschreiben oder ihnen Freundschaftsanfragen schicken, kann das ihr Kind bloßstellen und Vertrauen zerstören.

Gerade in der Pubertät regieren Kinder darauf sensibel, auch um ein gewisses Image zu wahren, dass man sich in sozialen Netzwerken aufbaut. Mischen sich Eltern zu sehr ein, können ihre Kinder sie leicht aus der Freundesliste entfernen oder auf andere Netzwerke wie Instagram wechseln. Möchten Eltern mit ihren Kindern online kommunizieren, dann besser über persönliche Nachrichten.

Auf Risiken hinweisen
Eltern können ihre Erfahrungen auf Facebook nutzen, um Kinder auf Augenhöhe auf mögliche Risiken bei Online-Communities hinzuweisen, wie etwa Störer und unpassende Inhalte, oder für Urheber- und Persönlichkeitsrechte zu sensibilisieren. Zudem können sie vereinbaren, dass Kinder genau darauf achten, wem sie was mitteilen und regelmäßig zusammen die Einstellungen zu Privatsphäre und Datenschutz überprüfen.

Anleitungen und Empfehlungen dazu finden sie auf www.schau-hin.info. Dabei ist zu beachten, dass für die Accounts Minderjähriger prinzipiell andere Voreinstellungen gelten und Möglichkeiten bestehen. Erfahren sie durch ein Statusupdate, dass ihr Kind zu viel von sich preisgibt oder Unpassendes teilt, sollten sie das direkte Gespräch suchen.

Selbst Vorbild sein
Am besten gehen Eltern mit gutem Beispiel voran und achten selbst darauf, wem sie was über soziale Netzwerke mitteilen. Vielleicht gibt es Beiträge, die ihre Kinder nichts angehen oder diesen peinlich sein könnten. Dazu können sie bei jedem Post einstellen, wer diesen lesen darf und User in bestimmten Listen anlegen.

Zudem sollten Eltern keine Informationen zu ihrem Kind veröffentlichen und das Profil des Kindes in keinen Beiträgen verlinken. Gerade Kinderbilder haben in sozialen Netzwerken oder Blogs nichts verloren, da sie schnell an Unbefugte geraten können. Hier sind Eltern in der Pflicht, mit gutem Beispiel voranzugehen und ihr Kind auch online zu schützen.

Fünf Tipps für mehr Familienfrieden auf Facebook & Co.

1. Privatsphäre beachten: Kindern Freiräume lassen, auch online.
2. Behutsam beraten: Kinder nicht öffentlich zurechtweisen.
3. Risiken besprechen: Profil zusammen einrichten, Sicherheitseinstellungen nutzen.
4. Kinder schützen: Keine Informationen über das Kind veröffentlichen.
5. Vorbild sein: Absprachen treffen und sich selbst daran halten.