Im April 1924 öffnet eine neue Traumfabrik in Culver City, Los Angeles: Metro Goldwyn Mayer, kurz MGM, ein Zusammenschluss der Produktionsfirmen Metro Pictures Corporation, Goldwyn Picture Corporation und Louis B. Mayer Pictures. Kurze Zeit darauf steht MGM dank seiner Stars, großer Studioanlagen und Filmen, die im Lauf der Jahrzehnte über 200 Oscars gewinnen, an der Spitze der Filmindustrie.
Die goldenen 1920er Jahre - Gründung und Aufstieg der MGM-Studios
Ein halbes Jahr nach der MGM-Gründung feiert das Stummfilmdrama "Der Mann, der die Ohrfeigen bekam" Premiere. In den Hauptrollen spielen Lon Chaney, Norma Shearer und John Gilbert, die in vielen weiteren MGM-Produktionen zum Studio-Stammpersonal werden. So spielt John Gilbert mit fast jedem weiblichen Star der späten 20er, zum Beispiel mit Lilian Gish in der Opernverfilmung "La Bohème" von 1926.
Schon 1924 zeigt MGM Größe und produziert mit Ramon Novarro in der Hauptrolle "Ben Hur". Der mit damals unvorstellbaren Kosten von 3,9 Millionen Dollar teuerste Film aller Zeiten wird unter schwierigsten Umständen in Rom gedreht und ein voller Erfolg bei Kritikern und auch an den Kinokassen.
Ende der 1920er irrt Hollywoods "Wunderkind", der legendäre Produzent Irving Thalberg, als er den aufkommenden Tonfilm nur als eine "Modeerscheinung" interpretiert. Deshalb kann sich MGM erst als letztes großes Studio entschließen, in diese neue Technik zu investieren.
1928 ist zum ersten Mal das Brüllen von Leo dem Löwen auf der Leinwand in der Südseeromanze "Weiße Schatten" zu hören.
Die 'Talkies' stellen von nun an die Dreharbeiten vor ganz neue Herausforderungen. So müssen die lauten Kameras in schalldichten Boxen untergebracht werden und auf den Studiodächern werden rote Signalflaggen und große "Quiet please"-Aufschriften postiert, um knatternde Flugzeuge "abzuwehren". Die Mikrophone sind zu dieser Zeit unbeweglich, was die Schauspieler zwingt, in mit Mikros gespickte Blumensträuße oder Lampen zu sprechen.
Ein anderes Problem ist, dass die Filme nun nicht mehr überall auf der Welt zu verstehen sind. Eine Ausnahme ist die mehrsprachige Greta Garbo, die in ihrem ersten Tonfilm "Anna Christie" 1930 auf Englisch und auch auf Deutsch spricht. Der Slogan "Garbo spricht!" ist damals in mehrdeutiger Hinsicht eine Sensation.
Ein weiteres Phänomen der Zeit ist der Oscarnominierte Sing- und Tanzfilm "The Hollywood Revue of 1929", in dem sich die Stars des Studios die Klinke in die Hand geben. Zum ersten Mal sind Größen wie Marion Davies, Buster Keaton, Laurel und Hardy, Joan Crawford und Lionel Barrymore in einem Film vereint. Ein Auftakt für die Musical-Filme der 1930er und der Anfang von MGMs goldener Star-Ära.
Sandra Maus
Ein halbes Jahr nach der MGM-Gründung feiert das Stummfilmdrama "Der Mann, der die Ohrfeigen bekam" Premiere. In den Hauptrollen spielen Lon Chaney, Norma Shearer und John Gilbert, die in vielen weiteren MGM-Produktionen zum Studio-Stammpersonal werden. So spielt John Gilbert mit fast jedem weiblichen Star der späten 20er, zum Beispiel mit Lilian Gish in der Opernverfilmung "La Bohème" von 1926.
Schon 1924 zeigt MGM Größe und produziert mit Ramon Novarro in der Hauptrolle "Ben Hur". Der mit damals unvorstellbaren Kosten von 3,9 Millionen Dollar teuerste Film aller Zeiten wird unter schwierigsten Umständen in Rom gedreht und ein voller Erfolg bei Kritikern und auch an den Kinokassen.
Ende der 1920er irrt Hollywoods "Wunderkind", der legendäre Produzent Irving Thalberg, als er den aufkommenden Tonfilm nur als eine "Modeerscheinung" interpretiert. Deshalb kann sich MGM erst als letztes großes Studio entschließen, in diese neue Technik zu investieren.
1928 ist zum ersten Mal das Brüllen von Leo dem Löwen auf der Leinwand in der Südseeromanze "Weiße Schatten" zu hören.
Die 'Talkies' stellen von nun an die Dreharbeiten vor ganz neue Herausforderungen. So müssen die lauten Kameras in schalldichten Boxen untergebracht werden und auf den Studiodächern werden rote Signalflaggen und große "Quiet please"-Aufschriften postiert, um knatternde Flugzeuge "abzuwehren". Die Mikrophone sind zu dieser Zeit unbeweglich, was die Schauspieler zwingt, in mit Mikros gespickte Blumensträuße oder Lampen zu sprechen.
Ein anderes Problem ist, dass die Filme nun nicht mehr überall auf der Welt zu verstehen sind. Eine Ausnahme ist die mehrsprachige Greta Garbo, die in ihrem ersten Tonfilm "Anna Christie" 1930 auf Englisch und auch auf Deutsch spricht. Der Slogan "Garbo spricht!" ist damals in mehrdeutiger Hinsicht eine Sensation.
Ein weiteres Phänomen der Zeit ist der Oscarnominierte Sing- und Tanzfilm "The Hollywood Revue of 1929", in dem sich die Stars des Studios die Klinke in die Hand geben. Zum ersten Mal sind Größen wie Marion Davies, Buster Keaton, Laurel und Hardy, Joan Crawford und Lionel Barrymore in einem Film vereint. Ein Auftakt für die Musical-Filme der 1930er und der Anfang von MGMs goldener Star-Ära.
Sandra Maus