Schon sechs Wochen läuft das große "Tatort"-Voting in der Sommerpause. Dieses Mal haben die Fans sich für den Tatort "Der treue Roy" aus Weimar entschieden. Damit liegt das Team aus Ostdeutschland mit dem beliebten "Tatort" aus Münster gleich auf, die bisher ebenfalls zweimal die Abstimmung für sich entscheiden konnten.
Der treue Roy: Macher erklärt seine Inspiration
Demnach kommt am Sonntag, 26. Juli, um 20:15 Uhr im Ersten die zweite Woche in Folge ein "Tatort" aus Weimar mit dem Team Dorn (Nora Tschirner) und Lessing (Christian Ulmen). Die Weimar-Filme sind vor allem für ihre schrägen Geschichten und Gags bekannt – ebenso, wenn auch vom Stil her anders, wie die "Tatorte" aus Münster, die bisher ebenfalls bereits zweimal das Voting für sich entscheiden konnten. Schwere, düstere Fälle sind im Voting offenbar nicht ganz so beliebt, wenn es nach der Mehrheit der Zuschauer geht – zumindest bisher nicht.
Bei "Der treue Roy" hat Regisseur Gregor Schnitzler auch offenbart, dass seine Inspiration für den Film eine Mischung aus Krimi und Komik aus den USA war. "Ich liebe die Filme der Coen-Brüder, sie geben mir ein gutes Vorbild für den "Tatort‘." Joel und Ethan Coen sind mit Kultfilmen wie "The Big Lebowski", "O Brother, Where Art Thou" und "Fargo" berühmt geworden, die alle gleichzeitig düstere Atmosphäre und Comedy in sich vereinen. Schnitzler wollte mit "Der treue Roy" eine Welt zeigen, "die glaubhaft ist und in ihrer Verstiegenheit höchst komisch wirkt", wie er sagt. Funktioniert das?
Darum geht's im Wunsch-Tatort
Der namensgebende Roy (gespielt vom unvergleichlichen Florian Lukas) wird tot in der Schlacke eines Stahlwerks bei Weimar gefunden. Dorn und Lessing kommen schnell dahinter, dass er ermordet wurde und nehmen Kontakt zur Schwester auf, mit der Roy offenbar einen regelrechten Familienkrieg führte. Der Grund: Ihr früherer Verlobter verlor durch Roys Schuld ein Bein. Infrage kommen aber nicht nur Roys Schwester und der einbeinige Mann, sondern auch dessen Bekannte, die allesamt dubiose Gestalten sind. Außerdem haben Dorn und Lessing noch private Probleme aufzuarbeiten, da sie sich uneins zu sein scheinen, wie es mit ihrer Familie weitergehen soll.
Wieder einmal sitzen vor allem die Gags und skurrilen Ideen bei dem Weimar-"Tatort", die schon zum Start des Teams die bekannte Krimi-Formel angenehm erneuerten. Auch wenn die Figuren manchmal sehr überzeichnet scheinen, ist genau dies die Stärke der Macher. Wer das mag, wird "Der treue Roy" lieben oder wie TV Spielfilm damals schrieb: "Schon mit den Folgen ‚Die fette Hoppe‘ und ‘Der irre Iwan‘ hatten die Autoren Andreas Pflüger und Murmel Clausen herrlich twistige Krimischnurren gelifert. Auch ihr dritter Weimarer ‚Tatort‘ strotzt vor verrückten Wendungen, philosophischen Frotzeleien und Kalauern. Dabei ist die Geschichte bei aller Komik emotional und anrührend, und die Szenenbilder wunderbar gestaltet." Hier gibt es den Trailer: