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Forderung nach Netflix-Modell in der ARD: "Wer Florian Silbereisen sehen will, kann dafür zahlen"

Junge Liberale fordern: Wer Florian Silbereisen sehen will, kann dafür zahlen
Junge Liberale fordern: "Wer Florian Silbereisen sehen will, kann dafür zahlen" 2022 Getty Images/Gerald Matzka

Die Programmgestaltung von ARD und ZDF sorgt schon lange für politische Diskussionen. Die Vorsitzende der FDP-Jugendorganisation knöpft sich nun die gebührenfinanzierten Schlagershows von Florian Silbereisen vor.

Dass insbesondere die FDP nicht in allen Punkten einverstanden ist mit der Programmgestaltung von ARD und ZDF, wurde schon vielfach deutlich. Nun gibt es vonseiten der Liberalen eine Attacke gegen das stärkste Zugpferd der Schlagerszene: Florian Silbereisen. "Es muss Schluss sein mit Unterhaltungsformaten, die jedes Jahr mehrere Millionen kosten und von Studierenden und Auszubildenden mitfinanziert werden", fordert Franziska Brandmann, die Vorsitzende der FDP-Nachwuchsorganisation Junge Liberale, in einem Interview mit der "Rheinischen Post".

In dem am Montag veröffentlichten Gespräch fährt Brandmann fort: "Ein riesiger Teil der Rundfunkgebühren fließt in Produktionen, die zur Meinungsbildung und politischen Information null beitragen." Ihr Vorschlag: "Wer Florian Silbereisen sehen will, der kann dafür zahlen, genauso wie andere für ihr Netflix-Abo zahlen." Dann nämlich könne der Rundfunkbeitrag endlich sinken. Einen konkreten Antrag für die Reform werde man beim FDP-Parteitag am kommenden Wochenende in Berlin vorlegen.

Auch Christian Lindner forderte schon Einsparungen

Beim Bundesfinanzminister und FDP-Vorsitzenden Christian Lindner könnte der Antrag auf offene Ohren stoßen. Er selbst hatte ARD und ZDF jüngst kritisiert - aufgrund von programmlichen Überschneidungen: "Dass ARD, ZDF und Phoenix live und parallel vom Begräbnis der Queen aus London senden und mit jeweils eigenem Personal in London sind, belegt anschaulich, dass es erhebliches Einsparpotenzial gibt", sagte Lindner im September des vergangenen Jahres in einem Interview mit der "Neuen Osnabrücker Zeitung".

Eine Deckelung der Rundfunkgebühren würde die Menschen "in einer Zeit rapide steigender Preise" entlasten und Anreize für öffentlich-rechtliche Sender schaffen, sich zu verschlanken und auf ihren Kernauftrag zu konzentrieren. Drastische Auswirkungen für das TV-Publikum erwartete der Bundesfinanzminister nicht: "Ich bin mir sicher, dass durch Kooperation hohe Summen gespart werden können, ohne dass sich dies am Programm negativ bemerkbar macht." Als Reaktion auf den Skandal um die zurückgetretene RBB-Intendantin Patricia Schlesinger hatte er zudem einen Gehaltsdeckel für das Spitzenpersonal beim öffentlich-rechtlichen Rundfunk verlangt.

Wie es den Anschein hat, haben ARD und ZDF unterdessen Konsequenzen aus der Kritik an parallel übertragenen Sendestrecken gezogen: Die Krönung von Charles III. am Samstag, 6. Mai, ist lediglich im Ersten ab 10.30 Uhr live zu sehen. Das ZDF und der Nachrichtensender "tagesschau24" beschränken sich auf eine Zusammenfassung der Ereignisse um 19.25 Uhr (ZDF) und um 20.15 Uhr (tagesschau24).